Fehler eingestehen

  • ... dabei ist es doch gerade ein Zeichen von Stärke, einen Fehler zugeben zu können.

    Und nur dann ist auch Entwicklung, Fortschritt möglich.

    Das sehe auch so.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Warum ist es anscheinend so schwer zuzugeben wenn man einen Fehler gemacht hat? Warum wird dann sogar die Schuld auf Leute abgewälzt, die zb schon lange nicht mehr im Betrieb sind?

    Fehler werden ungern zu gegeben, wenn eine Person z.B. einen perfektionistischen Anspruch an sich selbst hat, Angst hat danach schlecht dazu stehen, etc.


    Die Schuld wird auf ehemalige Mitarbeiter abgewälzt, weil es bequem ist und niemand prüfen kann, ob dem auch so ist und die abwälzende Person aus dem Schneider (RW) ist.


    Wenn ich einen Fehler mache stehe ich dazu.

    Sehe ich auch so. Das zeigt auch, dass man für sich selbst Verantwortung übernimmt und auch für sein Handeln o.ä gerade steht.


    Sie lassen einen vor anderen ziemlich doof dastehen.

    Das Denkmuster kommt häufig bei Personen mit einem geringen Selbstbewusstsein auf.

    Klar bei einem "blöden" Fehler kann es auch mal einen Lacher geben, aber dann lacht man eben mit. Da ist ja nichts schlimmes bei und es ist jedem mindestens ein mal passiert.

    Meines Erachtens steht man damit also nicht doof da.


    Jeder Mensch macht Fehler und das ist auch gut so. Ohne Fehler kann keine Weiterentwicklung erfolgen und es bedeutet quasi Stillstand.


    Ein Kind ist ein gutes Beispiel, warum es ohne Fehler keine Entwicklung gibt. Es will in einem Zimmer von A nach B, kann noch nicht laufen, aber krabbeln. Es krabbelt zu einem Schrank, zieht sich an diesem hoch und steht auf den Füßen. Es versucht einen Fuss vor den anderen zu setzen, aber mangels Balance fällt es hin. Daraus lernt es "ok, das war grade nix. Fehler war nicht auf das Gleichgewicht zu achten. Also noch mal." Problem erkannt und wieder am Schrank hochgezogen und dies mal klappt es mit dem ersten Schritt. So geht das dann weiter bis es laufen kann.


    Es gibt Unternehmen, die sagen, dass man dem Kunden gegenüber keinen Fehler zugeben soll, weil es angeblich für ein schlechtes Bild sorgt. Quasi "Wir sind Profis und machen daher keine Fehler.". Dabei ist das ein Eigentor, weil man dem Kunden gegenüber nicht ehrlich ist und der Kunde ist ja auch nicht ganz blöd.

    Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es bei Kunden gut ankommt und auch akzeptiert wird, wenn man einen Fehler eingesteht. Es ist ehrlich und schlichtweg einfach menschlich. Kunden hatten sich nie darüber beschwert.
    Das ging so gar so weit, dass ich von Kunden Termine mitgeteilt bekam, von denen ich nichts wusste und mein Vorgesetzter mich nicht eingeweiht hatte. Ich hatte auch schon den Fall, dass mich ein Kunde gelobt hatte, weil ich mich um ein Problem gekümmert hatte und der Rest der Firma einen Anschiss. :) Da war ich selbst ein wenig erstaunt.

  • Deine Erfahrungen mit Kunden, Tux, kann ich bestätigen. Habe ich ähnlich erlebt. Auch sonst sehe ich das sehr ähnlich.


    Mich stört es immer sehr, wenn mir Fehler unterlaufen, weil ich zuviel Zeitdruck hatte - also vermeidbare Fehler. Aber Fehler, die passieren, weil man Dinge noch nicht wusste, finde ich sehr nützlich. Ich habe schon viel daraus lernen können.

  • ... dabei ist es doch gerade ein Zeichen von Stärke, einen Fehler zugeben zu können.

    Und nur dann ist auch Entwicklung, Fortschritt möglich.

    Das sehe ich persönlich ganz genau so. Leider funktioniert das im realen Leben (unter neurotypischen Menschen) aber sehr oft aber nicht so. Ich bin mit dieser Sichtweise selbst sehr oft auf die Nase gefallen (RW). Wer einen Fehler macht und ihn zugibt, gilt als schwach. Wem es gelingt die Schuld auf andere abzuwälzen, gilt als stark. Es geht sehr oft einfach nur darum, die eigene Position in einer Hierarchie zu behaupten, egal ob Fortschritt und Entwicklung darunter leiden.

  • Wem es gelingt die Schuld auf andere abzuwälzen, gilt als stark.

    Das hat nichts mit Stärke zu tun. Die eigene Verantwortung jemand anderem zu schieben ist keine Stärke. Verantwortung für sich selbst, seine Handlungen und die Konsequenzen übernehmen ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und ist eine Stärke.


    Es geht sehr oft einfach nur darum, die eigene Position in einer Hierarchie zu behaupten, egal ob Fortschritt und Entwicklung darunter leiden.

    Welche Hierarchie?

    Begegnung auf Augenhöhe, über und unter mir steht niemand. Das Gegenüber als Mensch sehen, so wie er ist, unabhängig von irgendeinem Status ist das was zählt.

  • Die eigene Verantwortung jemand anderem zu schieben ist keine Stärke. Verantwortung für sich selbst, seine Handlungen und die Konsequenzen übernehmen ist die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und ist eine Stärke.

    Das ist zwar korrekt aber wird leider oft nicht so gesehen.


    Welche Hierarchie?

    Begegnung auf Augenhöhe, über und unter mir steht niemand. Das Gegenüber als Mensch sehen, so wie er ist, unabhängig von irgendeinem Status ist das was zählt.

    Das wäre wünschenswert, ist nur leider nicht so. Das fängt schon an bei den Kindern, die immer unter den Erwachsenen stehen.

    Dann später Lehrer, Ausbilder, Dozenten. An der Arbeit der Vorgesetzte, der Chef etc.

    Selbst die einzelnen Schichten in der Gesellschaft sind eine Hierarchie.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ich denke, vor der Frage, ob einen Fehler einzugestehen ist, steht erst einmal eine Einschätzung wer den Fehler verursacht hat. Ein Mensch mit einem geringen Selbstbewustsein wird wohl eher bereit sein den Fehler bei sich zu suchen (und zu finden).

    Ich habe im Berufsleben festgestellt, das Fehler überwiegend in den jeweils niedrigeren "Hierarchien" gefunden und auch so nach oben kommuniziert werden.

    So ist das halt. Aber keiner kann mich zwingen, bei so etwas mitzuspielen. Wenn ich meinen Fehler erkenne, sage ich das auch. Das Perfide ist leider, das es nur selten zu einer offenen Zuweisung kommt. Das wird oft einfach so beschlossen.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Tux inhaltlich hast Du natürlich vollkommen Recht, das wäre der Zustand den ich mir ebenfalls sehr wünschen würde. Es ist aber leider sehr oft so dass diejenigen die sich durchsetzen können und Schuld "erfolgreich" auf andere abwälzen, Anerkennung finden, respektiert werden und und sich im Recht fühlen, auch wenn sie es nicht sind. Beispiele gibt es im täglichen Leben mehr als genug, im Großen wie im Kleinen.

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