Autismus: Krankheit?

  • Ich gebe auch niemanden für meinen Autismus die Schuld. Ich lasse die komplette Schuld nur nicht bei mir, sondern teile diese auf.

    Schuld? Wieso Schuld? Ich seh da bei mir jedenfalls keine Schuld. Es liegt halt einfach am Autismus. Da können weder die Gesellschaft/meine Umwelt noch ich was dafür. Ich kann halt nur versuchen, mein Leben und meine kleine Welt so zu gestalten, dass es für mich am angenehmsten ist. Und aktuell ist mir das eigentlich auch ganz gut gelungen.

    Touch not the cat bot the glove

  • ich sehe für meine Beeinträchtigungen weder bei mir noch bei der Gesellschaft Schuld. Sie sind halt da, und es liegt an mir, sie entweder selbst zu minimieren oder meiner Umwelt mitzuteilen, was sie dazu beitragen kann.

    Ich sehe bei dem Vorhandensein auch nicht die Schuld bei der Gesellschaft. Nur halt beim letzten Teil: Den Beitrag es mir und anderen nach entsprechenden Äußerungen einfacher zu gestalten oder mir Möglichkeiten zu eröffnen, diese selbst einfacher zu gestalten können. Für die Beeinträchtigungen kann niemand was.

    Es liegt halt einfach am Autismus.

    Ich weiß. Was anderes sagte ich auch nicht.

    Da können weder die Gesellschaft/meine Umwelt noch ich was dafür.

    Ich weiß.

    Ich kann halt nur versuchen, mein Leben und meine kleine Welt so zu gestalten, dass es für mich am angenehmsten ist.

    Genau. Aber wenn es nicht in deiner Macht liegt, musst du es äußern und dann liegt es bei den anderen. Wird nichts dagegen getan, ist es deren Verschulden, dass es so unangenehm bleibt.

  • Genau. Aber wenn es nicht in deiner Macht liegt, musst du es äußern und dann liegt es bei den anderen. Wird nichts dagegen getan, ist es deren Verschulden, dass es so unangenehm bleibt.

    Nun ja, das ist zwar leicht gesagt, aber die Gesellschaft kann doch auch nicht immer was tun (weil dann z.B. andere Menschen leiden würden oder es aus anderen Gründen nicht geht). Der Gesellschaft dann die Schuld zu geben, finde ich schon ziemlich vermessen.

  • Nun ja, das ist zwar leicht gesagt, aber die Gesellschaft kann doch auch nicht immer was tun (weil dann z.B. andere Menschen leiden würden oder es aus anderen Gründen nicht geht). Der Gesellschaft dann die Schuld zu geben, finde ich schon ziemlich vermessen.

    Mir fällt ehrlich nichts ein, wo man garnichts tun könnte.

    Hmm, vielleicht ist Schuld das falsche Wort. Aber das war die höflichere Variante, die mir eingefallen ist.

    Ist ja nicht so als wäre das kein altbekanntes Problem, falsche Wortwahl. Das "vermessen" zu nennen halte ich dann wiederum zu krass. Sinnvoller wäre ein Gegenvorschlag wie es besser gehen könnte.

  • Sinnvoller wäre ein Gegenvorschlag wie es besser gehen könnte.

    Vielleicht, das jeder versuchen die Andere zu verstehen. Fragen stellen ist meiner Meinung nach besser als "Standpunkte" zu verteidigen. Standpunkte halte ich für wichtig. Dogmatismus aber für Falsch :)


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    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Mir fällt ehrlich nichts ein, wo man garnichts tun könnte.

    Hmm, vielleicht ist Schuld das falsche Wort. Aber das war die höflichere Variante, die mir eingefallen ist.

    Ist ja nicht so als wäre das kein altbekanntes Problem, falsche Wortwahl. Das "vermessen" zu nennen halte ich dann wiederum zu krass. Sinnvoller wäre ein Gegenvorschlag wie es besser gehen könnte.

    Also, mir fällt da genug ein, wo die Gesellschaft nichts tun kann. Allein schon in Hinblick auf mein empfindliches Gehör. Würde die Gesellschaft alles so leise machen, dass es für mich angenehm ist, würde wohl weit über die Hälfte der Menschheit keine Durchsagen oder Musik mehr verstehen. Oder wenn ich da mal an den ÖPNV denke. Es müssten lauter halbleere Busse und Züge mit offenen Fenstern fahren, damit der ÖPNV für mich nutzbar wäre. Aber gut, du hast deine Ansicht und ich meine.

  • Dogmatismus aber für Falsch

    Sehe ich auch so.

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    Kannte ich noch nicht, glaube ich. Danke.

    Also, mir fällt da genug ein, wo die Gesellschaft nichts tun kann. Allein schon in Hinblick auf mein empfindliches Gehör. Würde die Gesellschaft alles so leise machen, dass es für mich angenehm ist, würde wohl weit über die Hälfte der Menschheit keine Durchsagen oder Musik mehr verstehen. Oder wenn ich da mal an den ÖPNV denke. Es müssten lauter halbleere Busse und Züge mit offenen Fenstern fahren, damit der ÖPNV für mich nutzbar wäre. Aber gut, du hast deine Ansicht und ich meine.

    Ah, okay, ja, vielleicht.
    Ich glaube, es könnte besser werden für dich werden, wenn der ÖPNV wirklich massiv ausgebaut wird, wir es halt nötig ist, um andere Vorhaben zu realisieren (z.B. autofreie Innenstädte, oder stark reduziert). Das würde dir eventuell auch zugute kommen und wäre eine indirekte Hilfe, die sich aus einem Vorhaben ergibt.

    Wegen dem Gehör: Stimmt auch. Da wäre das mit den Stillen Stunden vielleicht hilfreich. Du wärst zwar zeitlich abhängig aber immerhin wäre es eine Unterstützung.

    Ja, dass ist ja auch gut so. Jeder hat so seine Ansicht.

    Meine Standpunkte sind ja nicht unverrückbar, auch wenn es den Anschein hat. (Ich war früher genug das Gegenteil und versuche eine Mitte zu finden, was nicht so einfach ist, wenn man mit der Angst zu kämpfen hat, immer nachzugeben ode rnachgeben zu müssen).

  • Das Problem, das mich am meisten belastet hat (nicht während des ganzen Lebens, aber über die gesamte Lebenszeit aufsummiert), ist rein intern, da kann die Gesellschaft gar nichts dran ändern. Beziehungsanbahnung ist bei mir jahrzehntelang gescheitert, nicht weil die Gesellschaft rücksichtslos war, sondern weil ich es zuverlässig versaut habe - die Zeichen falsch verstanden, den richtigen Zeitpunkt nicht erkannt etc. Da ist Hilfe von außen nicht möglich, man muss einfach das Glück haben, auf jemanden zu treffen, der intuitiv erkennt, wie man mit dem so komisch reagierenden Vogel kommunizieren muss. Das Glück hatte ich und bin deshalb seit 20 Jahren verheiratet, aber vorher habe ich es (teils trotz beidseitigem Interesse) x-mal versaut. Ein Grund, weshalb ich dann über die späte AS-Diagnose nicht unglücklich war, weil aus gefühltem Versagen rückblickend angeborene Inkompetenz wurde, was sich entschieden besser anfühlt (ja, manchmal ist völlige Inkompetenz eine freundlichere Erklärung als "immer wieder etwas verbockt, was ich doch eigentlich können muss, weil ich die Fehler alle schon mal gemacht habe"). Und auch die fehlende Fähigkeit Netzwerke zu bilden und zu pflegen, die mir das Berufsleben erschwert hat, ist nicht von außen verschuldet oder verschärft - ich kann es halt nicht so gut wie andere, fertig.

  • Das Problem, das mich am meisten belastet hat (nicht während des ganzen Lebens, aber über die gesamte Lebenszeit aufsummiert), ist rein intern, da kann die Gesellschaft gar nichts dran ändern. Beziehungsanbahnung ist bei mir jahrzehntelang gescheitert, nicht weil die Gesellschaft rücksichtslos war, sondern weil ich es zuverlässig versaut habe - die Zeichen falsch verstanden, den richtigen Zeitpunkt nicht erkannt etc. Da ist Hilfe von außen nicht möglich, man muss einfach das Glück haben, auf jemanden zu treffen, der intuitiv erkennt, wie man mit dem so komisch reagierenden Vogel kommunizieren muss. Das Glück hatte ich und bin deshalb seit 20 Jahren verheiratet, aber vorher habe ich es (teils trotz beidseitigem Interesse) x-mal versaut. Ein Grund, weshalb ich dann über die späte AS-Diagnose nicht unglücklich war, weil aus gefühltem Versagen rückblickend angeborene Inkompetenz wurde, was sich entschieden besser anfühlt (ja, manchmal ist völlige Inkompetenz eine freundlichere Erklärung als "immer wieder etwas verbockt, was ich doch eigentlich können muss, weil ich die Fehler alle schon mal gemacht habe"). Und auch die fehlende Fähigkeit Netzwerke zu bilden und zu pflegen, die mir das Berufsleben erschwert hat, ist nicht von außen verschuldet oder verschärft - ich kann es halt nicht so gut wie andere, fertig.

    Stimmt, danke.

    Auch wenn man sagen könnte, dass die Sensibilisierung dafür fehlt und man dann sehr wohl - deutlich weniger als bei anderen genannten - als Teil der Gesellschaft etwas kann. Oder halt umgekehrt: Möglichkeiten zur Bildung geben. Bildung im Sinne, wie Autisten Signale erkennen können. Aber im Groben und Ganzen ist das auch für Nicht-Autisten nicht immer ganz einfach. Stichwort: Absolute Beginners.

  • Für mich ist Autismus keine Krankheit, da er nicht geheilt werden kann und dauerhaft besteht. Für mich ist Autismus eine Behinderung, da er mich im Alltag behindert und mir die Teilhabe am "normalen" Leben erschwert.

    Ja, so empfinde ich es auch.


    Ich habe aber kein Problem danit wenn jemand Krankheit sagt. Das ist eben Umgangssprache. Es gibt ja auch unheilbare Krankheiten.

    Solange niemand meint, es wäre nur eine "andere Art des Seins" ist es mir ziemlich egal. Aber ich finde, dieses "andere Art des Seins" negiert die Probleme, die Autismus mit sich bringt und verharmlost ihn auf unangebrachte Weise.


    Gibt ja Leute, die dann austicken. "Er hat Jehova gesagt!!!"

    Was hat Jehova damit zu tun?


    Wenn euch Autismus behindert: Wie ist dann eure Wahrnehmung?
    Denkt ihr "euer" Autismus ist das oder denkt ihr, dass es die Leute, Einrichtungen, Gebäude/Architektur etc. ist/sind? Oder was ganz anderes?

    Ich fühle mich durch meinen Autismus behindert. Die meisten meiner Probleme liegen am Autismus und dass ich dadurch anders funktioniere und wahrnehme als andere Menschen. Würde die Umwelt/Gesellschaft sich auf mich und meine Probleme einstellen, wäre sie für andere Menschen nicht mehr funktional. Also liegt das Problem eindeutig an meinem Autismus und nicht an der Umwelt/Gesellschaft.

    Mein Avatar wurde von der Userin Elbenfrau gezeichnet.

  • Solange niemand meint, es wäre nur eine "andere Art des Seins" ist es mir ziemlich egal. Aber ich finde, dieses "andere Art des Seins" negiert die Probleme, die Autismus mit sich bringt und verharmlost ihn auf unangebrachte Weise.

    Ja, genau. Das ärgert mich auch immer wieder.


    Was hat Jehova damit zu tun?

    Oh, entschuldige. Es kennt ja nicht jeder diesen Film.

    Bezieht sich auf diese Szene:

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    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ich fühle mich durch meinen Autismus behindert. Die meisten meiner Probleme liegen am Autismus und dass ich dadurch anders funktioniere und wahrnehme als andere Menschen. Würde die Umwelt/Gesellschaft sich auf mich und meine Probleme einstellen, wäre sie für andere Menschen nicht mehr funktional. Also liegt das Problem eindeutig an meinem Autismus und nicht an der Umwelt/Gesellschaft.

    Ja, verstehe ich. Danke.

  • Autismus ist keine Krankheit. Autismus ist eine genetisch bedingte neurologische Störung.

    Krankheiten entstehen während des bzw. im Laufe des Lebens. Man kommt ja nicht krank auf die Welt.

    Die neurologische Störung entsteht bereits in der Schwangerschaft und in dem Abschnitt, in dem das Gehirn entsteht.

    Autist wirst du nicht, Autist bist du.

    Krank wirst du, aber per default bist du gesund.

    Erbkrankheiten sind zwar von Geburt an vorhanden, aber sie müssen erst "ausbrechen", damit du krank wirst.



    Wenn euch Autismus behindert: Wie ist dann eure Wahrnehmung?
    Denkt ihr "euer" Autismus ist das oder denkt ihr, dass es die Leute, Einrichtungen, Gebäude/Architektur etc. ist/sind? Oder was ganz anderes?

    Autistische Identität:
    Es ist nicht mein Autismus, aber ich bin autistisch. Mein Autismus klingt wie mein Auto, bis ich es verkaufe.

    Er hat Autismus, nein er ist autistisch und das von Anfang an.

    Er hat Autismus ist ja nicht wie er hat Schnupfen, den man sich im Laufe des Lebens holt.

    Man hat den Autismus nicht erst mit der Diagnose erhalten. Er ist ja schon von Anfang an da.

    Das ist meines Erachtens eine positivere Darstellung, vor allem für die eigene Akzeptanz.


    Wie ist meine Wahrnehmung? Für mich ist sie normal und wie sie halt ist. Ich habe nur meine Wahrnehmung. Wie die Wahrnehmung einer neurotypischen Person ist, also per Norm normal, oder was eine "normale" Wahrnehmung ist kann ich dir nicht sagen.
    Mein Autismus ist das nicht, sondern das bin ich und nehme die Welt halt so wahr.


    Die Beeinträchtigungen sind von Autist zu Autist unterschiedlich und unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt die Kern- Beeinträchtigungen, die alle Autisten haben nur unterschiedlich stark ausgeprägt. Da können weder Leute, noch Einrichtungen oder Gebäude / Architektur etwas dafür, wobei Gebäude/Architektur öfters mal die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aber das ist ein anderes Thema.


    Die zwischenmenschliche Kommunikation hat eine evolutionäre Weiterentwicklung durch gemacht. Von Höhlenmalerei, über Rumgehampel zu Zeichensprache hin zur Verbalisierung und Sprache. Der Entwicklungszweig ist somit erfolgreich abgeschlossen. So weit so gut. Das Zeichensprache wichtig und beibehalten worden ist verdeutlicht die Gebärdensprache. Irgendwann ist etwas passiert gravierendes passier (jedem ein Stück Asteroid auf den Kopf gefallen?, Ein Asteroideneinschlag auf der Erde, nur ohne Auslöschung wie bei den Dinos?), was zu einer Fehlentwicklung in der Kommunikation gesorgt hat. Diese Fehlentwicklung ist historisch gewachsen und wird seit dem notorisch, uneinsichtig und mit allen Mitteln beibehalten. Quasi eine nicht sinnvolle, aber zwanghafte stereotypische Verhaltensweise. Die Kombination von Zeichensprache, verbaler Sprache und fantasierten Inhalten (Interpretation) inkl. dem unausgesprochenen zwischen den Zeilen.


    Interessanterweise ist der Mensch ja so intelligent und korrigiert Fehler in der Entwicklung oder verbessert etwas. Das hat ist ja was positives.

    Nur bei der Kommunikation wird notorisch, beständig an der zwanghaften Verhaltensweise festgehalten, obwohl die damit verbunden Probleme offensichtlich und allgegenwärtig sind. Es herrscht also ein zwanghaftes Festhalten an der Fehlentwicklung Ich will nicht wissen, wie viele Kriege schon wegen fantasierten Aussagen geführt worden sind.


    Das könnte zu der Annahme verleiten, dass der Mensch, mehr oder weniger, von Natur aus an einer Zwangsstörung leidet und nicht gewillt ist den Entwicklungsfehler zu beheben. Es fehlt quasi ein Therapeut, der diese Zwangsstörung beheben kann. In der Wirtschaft gibt es sogar ein eigenes Wort dafür. Betriebsblind.


    Irgendwann wurde noch die soziale Lüge (was daran sozial sein soll, keine Ahnung) erfunden. Das führt in der Theorie, bei religiösen Menschen doch schon zu einem Konflikt, wegen eines Gebots ihres angebeteten Gottes, den Schöpfer des Lebens. Daran erkennt man schon, dass der Mensch in einer selbst geschaffenen Dissonanz gefangen hält, also ein Sklave bzw. Geisel seiner selbst und eigentlich Wahnsinnig ist.


    Die Chance der Pandemie, zu erkennen, dass es besser ist zusammen zu arbeiten, alle Kräfte zu bündeln und alle einen einzigen wirksamen Impfstoff zu entwickeln, ist souverän und wie selbstverständlich liegen gelassen worden. Effektiver ist es halt der Gier, Geldgeilheit zu frönen und sich für schlauer halten. "Wir haben den Impfstoff als erstes entwickelt ihr langsamen Nachzügler."


    Einer ist sogar wieder zum Rückschritt bereit und seinen Nachbarn wegen Belanglosigkeiten den Kopf einzuschlagen.


    Die Chancen stehen gut, dass sich da auch die nächsten 1000 Jahre nichts dran ändern wird. Entwicklungsresistent.


    Das soll mal einer verstehen. Ich verstehe es nicht. Ich verstehe die Menschheit nicht.


    Sollte in Zukunft mal mehrere intelligente und hochentwickelte Besucher, aus anderen Teilen des Universums sich der Erde nähern, drehen die sofort wieder um. Schnell weg, was ist das den für ein Irrenhaus.


    Beziehungsanbahnung ist bei mir jahrzehntelang gescheitert, nicht weil die Gesellschaft rücksichtslos war, sondern weil ich es zuverlässig versaut habe - die Zeichen falsch verstanden, den richtigen Zeitpunkt nicht erkannt etc. Da ist Hilfe von außen nicht möglich,

    Ich ergänze die Aussage noch um kontinuierlich mit gleichbleibender Beständigkeit, damit es auf mich zutrifft.

    Prinzipiell ist Hilfe von außen möglich, allerdings nicht mit Ratgebern für Männer.

    Betreutes Daten, die Frage ist nur, ob man dann noch ein Date hat. Wohl eher nicht.


    Auch wenn man sagen könnte, dass die Sensibilisierung dafür fehlt und man dann sehr wohl - deutlich weniger als bei anderen genannten - als Teil der Gesellschaft etwas kann. Oder halt umgekehrt: Möglichkeiten zur Bildung geben. Bildung im Sinne, wie Autisten Signale erkennen können. Aber im Groben und Ganzen ist das auch für Nicht-Autisten nicht immer ganz einfach. Stichwort: Absolute Beginners.

    Absolute Beginners ist glaub ich ein wenig negativ behaftet.

    Ich nenne es formbar. Daher "einfacher" das es klappt und lange halt, statt mühselig manifestierte Gewohnheiten ändern zu können, damit es passt und hält. Lernbereitschaft ist vorhanden und lernwillige lernen auch schneller. Eigentlich ein dicker fetter Pluspunkt. Blöd nur, das es nicht erkannt wird.



    Aber ich finde, dieses "andere Art des Seins" negiert die Probleme, die Autismus mit sich bringt und verharmlost ihn auf unangebrachte Weise.

    Dieses "andere Art des Seins" negiert die Probleme nicht. Es ist eine positivere Ansicht, statt der vorherrschenden defizitären Ansicht.

    Eine Person definiert sich anhand seiner Stärken (positv) und nicht seiner Schwächen (eher negativ).


    Wesentlich schlimmer ist die, leider immer noch weit verbreite Annahme und in den Köpfen der Menschen vorhandene Bild eines Autisten, der ständig wippt, bei Berührungen komische Laute von sich gibt und dauerhafte Betreuung benötigt. Ursache dafür war die defizitäre Darstellung von Autisten in den Medien. (Mercurry Puzzle) Zu dem Film RainMan kann ich nichts sagen, weil ich ihn noch nie gesehen habe.

  • Wesentlich schlimmer ist die, leider immer noch weit verbreite Annahme und in den Köpfen der Menschen vorhandene Bild eines Autisten, der ständig wippt, bei Berührungen komische Laute von sich gibt und dauerhafte Betreuung benötigt. Ursache dafür war die defizitäre Darstellung von Autisten in den Medien.

    Die Ursache sind hier tatsächlich nicht die Medien. Die Ursache ist, dass Asperger-Autismus erst in den 90ern des letzten Jahrhunderts publik wurde. Vorher gab es nur "Kanner"-Autismus und dieser ist von je her viel viel auffälliger. Nur sehr wenige Kanner sind hochfunktional. Heutzutage wird zwar nicht mehr unterschieden, weswegen Autismus-Spektrum-Störung verwendet wird, in den Köpfen der Menschen ist aber meistens der niedrigfunktionale Kannerautist.

    Die Darstellung in den Medien hat in den letzten 10-15 Jahren Autismus eher verklärt. Autisten werden als Genies dagestellt die nur ein bißchen schrullig sind. Die eigentlichen Probleme kommen nur selten rüber.

    Was mich selbst betrifft bevorzuge ich sogar die defizitäre Darstellung. Ich bin nunmal kein Genie und "nur ein bißchen schrullig". Ich habe klare deutliche Einschränkungen. Diese sind zwar nicht so schlimm wie bei einem LFA, aber eben doch vorhanden.


    Erbkrankheiten sind zwar von Geburt an vorhanden, aber sie müssen erst "ausbrechen", damit du krank wirst.

    Sie "brechen" aber auch direkt bei Geburt aus. Stoffwechselstörungen zb fallen zwar häufig erst etwas später auf aber sind von Anfang an vorhanden.

    Der Gedanke, dass Krankheiten erst entstehen müssen und per se heilbar wären. ist eigentlich daher falsch.

    Erbkrankheiten sind zb nicht heilbar. Man kann nur die Symptome in Schach halten.

    Behinderung wäre aber eigentlich auch falsch, wenn zb durch eine bestimmte Diät alles ok ist.


    Fazit: Ob man es nun Behinderung oder Krankheit nennt ist eigentlich Wurst. In beiden Fällen sind Beeinträchtigungen vorhanden und man weiß eigentlich was gemeint ist.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Nur bei der Kommunikation wird notorisch, beständig an der zwanghaften Verhaltensweise festgehalten, obwohl die damit verbunden Probleme offensichtlich und allgegenwärtig sind.

    Das sehe ich anders. Diese Art der Kommunikation ist über Jahrtausende gewachsen und wäre sie nicht effektiv und sinnvoll, dann hätte sie sich nicht dauerhaft etablieren können. Nur, weil sich diese Art der Kommunikation für Autisten vielleicht nicht erschliesst, heißt das doch noch lange nicht, dass sie deswegen ineffektiv oder gar fehlerhaft ist.


    Dieses "andere Art des Seins" negiert die Probleme nicht. Es ist eine positivere Ansicht, statt der vorherrschenden defizitären Ansicht.

    Eine Person definiert sich anhand seiner Stärken (positv) und nicht seiner Schwächen (eher negativ).

    Wenn die Schwächen immer unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt werden, dann negiert man sie aber doch quasi. Ich finde es wichtig, auf die Schwächen zu schauen, denn nur wenn die Leute meine Schwächen kennen, können sie darauf auch Rücksicht nehmen. Würde ich mich nur über die Stärken (die ich nicht mal habe!) definieren, würden sie doch gar nicht sehen, welche Schwächen ich habe, würden darum "normales" Verhalten und "normale" Leistung von mir erwarten und ich wäre ständig überfordert, weil ich Beides nicht leisten kann.


    Wesentlich schlimmer ist die, leider immer noch weit verbreite Annahme und in den Köpfen der Menschen vorhandene Bild eines Autisten, der ständig wippt, bei Berührungen komische Laute von sich gibt und dauerhafte Betreuung benötigt. Ursache dafür war die defizitäre Darstellung von Autisten in den Medien.

    Wie Ginome schon sagte, liegt das daran, dass man früher nur solche Autisten kannte. Mein Cousin ist übrigens so ein Autist. Bei ihm finden sich leider nur Defizite. Er ist allein in keiner Weise überlebensfähig und die einzige Weise, in der er sich verständlich machen kann, ist ein Falten der Hände, was soviel wie "Möchte haben!" bedeutet. Er lebt komplett in seiner eigenen Welt und niemand weiß, was in seinem Kopf vor sich geht. Sowie um ihn rum mehr Menschen sind und es dadurch unruhig wird, rastet er aus, schlägt sich selbst blutig und kneift oder beißt jeden, der ihm in die Quere kommt. Und solche Menschen wie er werden durch diese Betonung auf "andere Art des Seins" und das Definieren über die Stärken völlig unter den Teppich gekehrt. Dadurch wird der Anschein erweckt, als gäbe es nur noch leicht betroffene Autisten, die nur Stärken haben und mit etwas Hilfe gut im Leben zurechtkommen. Dem ist aber definitiv nicht so.

  • Wenn die Schwächen immer unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt werden, dann negiert man sie aber doch quasi.

    Eine positive Sicht bedeutet nicht, dass die Schwächen unter den Teppich gekehrt(RW) werden.


    Ich finde es wichtig, auf die Schwächen zu schauen, denn nur wenn die Leute meine Schwächen kennen, können sie darauf auch Rücksicht nehmen.

    Ich erkläre es mal an einem Beispiel von mir:


    Ich war mal mit ein par unbekannten Leuten Billiard spielen. Ich hatte mich da wie folgt vorgestellt:

    Ich: Hi, ich bin .... und ein Autist.

    Andere: Wie macht sich der Autismus bemerkbar?

    Ich: Ich bin offen, ehrlich, loyal, sehr direkt gerade raus. Manchmal etwas zu direkt und freue mich, wenn man mir klar sagt, was man meint. Zwischen den Zeilen oder durch die Blume verstehe ich nicht.

    Andere: Also, man weiss woran man ist. Das ist doch gut.


    Den Fokus auf die Stärken gerichtet und die Schwächen grob erläutert. Kurz und Knapp: mich den Personen selbstsicher vorgestellt.

    War ein netter und anstrengender Abend. Die Reizfilterschwäche konnte ich durch Fokus auf das Billiard spielen oder Gespräch und mit Alkohol kompensieren.


    Schlussendlich ist das dann im Sande verlaufen, weil es mir schwer fällt Kontakte aufrecht zu erhalten.


    Würde ich mich nur über die Stärken (die ich nicht mal habe!) definieren, würden sie doch gar nicht sehen, welche Schwächen ich habe, würden darum "normales" Verhalten und "normale" Leistung von mir erwarten und ich wäre ständig überfordert, weil ich Beides nicht leisten kann.

    Auch du hast Stärken. Wetten?


    Mein Cousin ist übrigens so ein Autist. Bei ihm finden sich leider nur Defizite.

    Ich will dir nicht auf die Füsse treten o.ä.

    Richtet man den Fokus auf negatives, dann findet man auch nur negatives. Richtet man den Fokus auf positives, dann findet man beides.

    Wie alt ist den dein Cousin.

    Was magst du an deinem Cousin? Was machst du mit ihm zusammen, wenn du Zeit mit ihm verbringst?


    Sowie um ihn rum mehr Menschen sind und es dadurch unruhig wird, rastet er aus, schlägt sich selbst blutig und kneift oder beißt jeden, der ihm in die Quere kommt.

    Selbstschädigende- und fremdschädigende Verhaltensweisen sind herausfordernde autistische Verhaltensweisen, die der Überlastung geschuldet sind.

    Ich kenne selbstverletzende Verhalten von mir selbst.

    Wenn die Überlastung überhand genommen hatte und ich für mich alleine war, habe ich meinen Kopf mit Wucht auf die Tischplatte gehämmert. Als Erinnerung habe ich eine Narbe mitten auf der Stirn. Ich habe es abstellen können, in dem ich mir ein anderes Verhalten antrainiert habe. Statt mit dem Kopf auf den Tisch zu schlagen, höre ich jetzt mit dem Headset laute Musik oder spiele am PC einen Ego-Shooter.


    Und solche Menschen wie er werden durch diese Betonung auf "andere Art des Seins" und das Definieren über die Stärken völlig unter den Teppich gekehrt.

    Nein eben nicht. Die verletzende Verhaltensweise ist ein einziger negativer Aspekt, der sehr stark auffällt und nur in bestimmten Situationen auftritt.

    Deine Cousin hat auch schöne Seiten oder nicht?


    Mit der anderen Art zu sein wird der Blick zu erst auf die schönen Seiten gerichtet, aber die negativen werden nicht unter den Teppich gekehrt.

    Wird der Blick zu erst auf die negativen Sachen gerichtet, dann werden die positiven unter den Teppich gekehrt, weil die negativen sehr Auffällig u.U. extrem sind, die positiven aber nicht.


    Ich hoffe, dass ich es so ein wenig besser erläutern konnte.


    Die Ursache sind hier tatsächlich nicht die Medien. Die Ursache ist, dass Asperger-Autismus erst in den 90ern des letzten Jahrhunderts publik wurde.

    Ich habe nicht gesagt, dass die Medien die alleinige Ursache sind. Sie haben lediglich zur Verbreitung, des negativen Bild eines Autisten beigetragen. Das ist keine Schuldzuweisung o.ä.

    Das späte bekannt werden des Asperger Autismus ist auch nicht die Ursache.

    Die Ursache ist lediglich, dass man damals noch nicht sonderlich viel über Autismus wusste und das eben nicht nur die sehr stark beinträchtigten Autisten gibt.

    Diese Art der Kommunikation ist über Jahrtausende gewachsen und wäre sie nicht effektiv und sinnvoll, dann hätte sie sich nicht dauerhaft etablieren können. Nur, weil sich diese Art der Kommunikation für Autisten vielleicht nicht erschliesst, heißt das doch noch lange nicht, dass sie deswegen ineffektiv oder gar fehlerhaft ist.

    Sie ist historisch gewachsen. Ich versuche es anders zu erklären. Wäre sie effektiv, dann gäbe es selten Missverständnisse. Wenn jemand ein neues Auto kauft, behält er das alte auch nicht bis zum Tod, sondern verschrottet es.

  • Wenn jemand ein neues Auto kauft, behält er das alte auch nicht bis zum Tod, sondern verschrottet es.

    Och, ich schon.

    Ich kaufe Dinge immer für die Ewigkeit und ärgere mich dann maßlos wenn sie schon nach nur 30 Jahren kaputt gehen :(

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Och, ich schon.

    Ich kaufe Dinge immer für die Ewigkeit und ärgere mich dann maßlos wenn sie schon nach nur 30 Jahren kaputt gehen

    Du stellst also dein altes kaputtes Auto, im Garten ab?? Oder zerlegst du es in seine Einzelteile und lagerst die noch funktionierenden Teile als Ersatzteile ein?

  • Ich habe kein Auto :D


    Aber was andere Sachen betrifft werden die repariert.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

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