Zwanghafte Gedanken bei Autismus

  • ich kenne Menschen die das sagen und finde es wesentlich besser, sich Gedanken zu machen, wie ich das verhindern kann, aber das ist erstens sehr anstrengend und zweitens auf Dauer, keine Lösung.

  • ein großer Teil beschäftigt sich mit Sachen die in Zukunft passieren könnten,... der wahrscheinlich aber größere teil, beschäftigt sich mit Dingen, die mir unter andere Umständen passieren hätten können oder noch passieren könnten, wenn meine Umstände in der Vergangenheit anders gewesen wären.

  • wenn meine Umstände in der Vergangenheit anders gewesen wären

    Darüber habe ich mir auch lange Gedanken gemacht (also auf mich bezogen). Mitlerweile halte ich aber solche Gedanken für nicht Zielführend. Ich kann mich zwar fragen, warum es so gekommen ist wie es ist. Und das halte ich für wichtig! Kann aber meine Ist-Zustand nicht ändern.

    Was ich aber daraus lerne, kann meine Zukunft positiv beeinflussen.

    Vielleicht kannst du deine Gedanken ja ein kleines Stückchen nach vorne richten.

    Mein Blick ist auf der Straße etwa einen Meter vor mir auf den Boden gerichtet und da habe ich schon öfters Münzen entdeckt ;) Echt jetzt!

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Diese Gedanken hatte ich auch häufig. Ich bin aber einfach 40 Jahre zu früh geboren. Das ist nicht änderbar.

    Das Gedankenspiel "was wäre wenn" ist aber schon interessant.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Darüber habe ich mir auch lange Gedanken gemacht (also auf mich bezogen). Mitlerweile halte ich aber solche Gedanken für nicht Zielführend. Ich kann mich zwar fragen, warum es so gekommen ist wie es ist. Und das halte ich für wichtig! Kann aber meine Ist-Zustand nicht ändern.

    Was ich aber daraus lerne, kann meine Zukunft positiv beeinflussen.

    Vielleicht kannst du deine Gedanken ja ein kleines Stückchen nach vorne richten.

    Mein Blick ist auf der Straße etwa einen Meter vor mir auf den Boden gerichtet und da habe ich schon öfters Münzen entdeckt ;) Echt jetzt!

    Wenn ich das könnte, würde ich es tun!

    Im Allgemeinen denke ich aber nicht, dass meine Welt jetzt besser wäre, wen meine Vergangenheit anders verlaufen wäre.

  • Im Allgemeinen denke ich aber nicht, dass meine Welt jetzt besser wäre, wen meine Vergangenheit anders verlaufen wäre.

    Oh.. ich denke das schon :flushed_face:

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Wenn ich das könnte, würde ich es tun!

    Du schleichst wie die Sprichwörtliche "Katze um den heißen Brei".

    Wo/Was ist dein Problem?? Vielleicht ist das eine Frage, die du dir erst einmal selber beantworten solltest?


    Bitte verstehe das nicht falsch. Aber ohne konkrete Darstellung fällt mir erst einmal nichts mehr ein.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • tinker Zwangsgedanken sind das Problem. Da geht es nicht darum zu helfen indem man spezifisch den Inhalt eines Zwangsgedankens zu analysieren oder zu lösen versucht. Im Gegenteil ist gerade die Beschäftigung mit den Inhalten Teil des Problems. Zwangsgedanken zu "sezieren" ist also genau das, was man nicht tun sollte.


    Analogie: Wenn jemand an Zwangshandlungen leidet und dir z. B. erklärt, dass er immer wieder den Herd kontrollieren muss, weil er es ja vergessen habe könnte, ihn auszuschalten, dann sollte man diesen Mensch nicht dazu ermutigen eine Pro- und Contraliste zu schreiben (Herd an oder Herd aus) oder ihn ermutigen doch mal nachzusehen. Denn genau darin besteht ja der Zwang.


    Anknüpfend an meinen vorherigen Post: Ich würde versuchen, meine Glaubenssätze zu identifizieren, also zu gucken, was ich über mich selbst glaube, ob diese Annahmen hilfreich sind und inwiefern sie zur Realität passen. Ein nächster Schritt wäre es, alte, dysfunktionale Glaubenssätze durch neue zu ersetzen. Also z. B. statt "Ich werde immer abhängig von anderen sein" -> "Ich bin in der Lage mein Leben weitgehend selbstständig zu führen und kann mich auf meine erworbenen Kompetenzen verlassen".


    Ich las einmal, dass man auch nicht jeden Gedanken "zum Tee einladen müsse".


    Zwangsgedanken habe ich zwar nicht, aber wenn ich in Gedankenschleifen gerade oder wenn sich mir (eher früher) vermehrt unangenehme Gedanken aufdrängten, dann habe ich mir diese "angesehen", aber dann auch bewusst versucht, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.


    Was hypothetische Fragestellungen betrifft: Im Bereich der praktischen Auswirkungen für den Alltag ist in der Regel nicht das relevant, was möglich ist, sondern dass, was auch wahrscheinlich ist.

  • aber dann auch bewusst versucht, meine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken.

    Das hast Du geschafft?

    Falls ja - wie?

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Kayt


    Ich sehe da keine diskepanz zwischen deiner und meiner Aussage. Sollte ich mit meinem Kommentar Caniformia noch tiefer ins Grübeln gebracht haben, so lag das nicht in meiner Absicht!

    Dies zu beurteilen liegt, meiner Meinung nach, aber ausschließlich im Ermessen von Caniformia

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Das hast Du geschafft?

    Falls ja - wie?

    Ich würde sagen: Teilweise.


    Sorry, ich habe nicht darauf geachtet, dass das hier öffentlich ist. Ich muss meinen Text daher mal eben etwas zensieren. Sorry!


    Bezüglich hypothetischer "Was wäre gewesen, wenn"-Fragen:


    Zum einen die Auflösung durch Logik:

    1. Was in der Vergangenheit zu was führte, weiß man erst in der Gegenwart. Es ist nicht möglich sämtliche "Freiheitsgrade" zu antizipieren, außerdem sind Ergebnisse nicht (immer) monokausal und für das gleiche Ergebnis kann es verschiedene Wege geben.

    Folgendes klingt vielleicht trivial, aber es zu akzeptieren (also wirklich zu akzeptieren, nicht nur "Akzeptanz" als Worthülse zu nutzen) war für mich ein wichtiger Schritt:

    -> Vergangenheit lässt sie nicht verändern.

    Wenn allerdings heute aus gestern folgt, folgt morgen aus heute:

    -> Ich kann in der Gegenwart aktiv Einfluss auf die/meine Zukunft nehmen


    2. Aspekt: Bewusst Distanz zum Leiden* herstellen:

    Was passiert ist, ist furchtbar und wird es bleiben. Das Leid aber immer wieder neu zu durchleben, erzeugt nur einen Leidenskreislauf.

    Es ist okay zwischendurch mal wieder traurig zu werden, aber ich gebe mich dem Leiden nicht dauerhaft hin.


    3. Fokus wechseln

    Wenn mich Gedanken immer wieder einholen, einen anderen Fokus setzen: Z. B: morgigen Tagesablauf durchgehen.

    Manchmal ist ein radikalerer Schnitt (RW) nötig: Dann kann z. B. ein Podcast helfen.

    Bewusst an Dinge denken, die angenehm sind:

    Mein Zahnarzt versuche ich Stranderinnerungen zu aktivieren. Ich bleiben nicht konstant, aber besser ein bisschen Strand beim Zahnarzt als nur Zahnarzt beim Zahnarzt ;)

    Wenn ich nicht einschlafen kann, weil ich über zu viel nachdenke, dann denke ich an flauschige Tiere, die ich gern kuscheln würde, z. B. Katzen.


    Es gibt auch auch Erlebtes z. B., das mich lange Zeit in inneren Monologen beschäftigt. Das "muss" ich dann lange immer wieder durchdenken. Aber das fühlt sich für mich nicht als Zwang an, sondern mehr wie ein Bedürfnis.


    * Dieses Leiden hatte einen tragischen Auslöser

  • Bei mir sind es Bedrohungsszenarien und Co.

    Für mich ist es immer wichtig einen Plan zu haben.

    In welchen Hauseingang flüchte ich mich, wenn hier einer Amok läuft?

    Wie komme ich raus, wenn das Hotel brennt ? Usw

    Ein Plan beruhigt mich, weil ich dann das Gefühl habe, potent zu sein und handlungsfähig zu bleiben

  • Im Gegenteil ist gerade die Beschäftigung mit den Inhalten Teil des Problems.

    Das hat mich an etwas erinnert -

    als Ergänzung: Aus dem Buch "what to do when you worry too much" habe ich die Empfehlung gelesen, die problematischen Gedanken auf einen bestimmten Zeitslot zu begrenzen (containment), damit sie sich durch die dauernde Beschäftigung mit ihnen nicht immer weiter verstärken. Wenn außerhalb des Zeitslots die Sorgen aufkommen, steckt man die Gedanken gedanklich in eine Kiste,die erst zur vorgesehenen Zeit geöffnet werden darf. Man kann sich auch einen echten Schuhkarton o.ä. zur Hilfe nehmen, wenn das als konkretes Objekt bei der Vorstellung hilft, den Gedanken erst einmal wegzupacken.


    Bei meiner Tochter hat dieser Ansatz uns durch eine schwierige Zeit geholfen.

  • Du schleichst wie die Sprichwörtliche "Katze um den heißen Brei".

    Wo/Was ist dein Problem?? Vielleicht ist das eine Frage, die du dir erst einmal selber beantworten solltest?


    Bitte verstehe das nicht falsch. Aber ohne konkrete Darstellung fällt mir erst einmal nichts mehr ein.

    Das Problem ist, wie Kayt bereits gesagt hat, die zwanghaften Gedanken.


    Die würde ich gerne los werden. Momentan bin ich deswegen auch bei einem Psychiater, der mir aripiprazol verschreibt, welches mir auch hilft.


    Meine Freunde meinen, das ich mir Cannabis verschreiben lassen sollte.

    ich bin mir da aber nicht so ganz sicher, ob das eine gute Idee wäre.


    Im Forum für Maladaptive Tagträume meinten andere User, das ew ihnen schon mal geholfen hat.


    Ich habe allerdings angst, das ich unter Einfluss von Cannabis noch ruhiger und langsamer werde, als ich es eh/jetzt schon bin.

  • Du schleichst wie die Sprichwörtliche "Katze um den heißen Brei".

    Wo/Was ist dein Problem?? Vielleicht ist das eine Frage, die du dir erst einmal selber beantworten solltest?


    Bitte verstehe das nicht falsch. Aber ohne konkrete Darstellung fällt mir erst einmal nichts mehr ein.

    Das Sprichwort kenne ich noch gar nicht.


    Ich weiß nicht wie ich das konkreter darstellen soll. Meinst du das so, das ich mich zum Beispiel sehr damit beschäftige, was wäre, wenn ich plötzlich blind wäre?

  • Das Sprichwort kenne ich noch gar nicht.

    Ich stelle mir das so vor...


    Auf dem Tisch steht eine Schale mit "Brei".

    Die Katze/der Kater möchte diesen Brei.

    Sie/er hat sich aber, in der Vergangenheit, schon die Zunge an einem heißen Brei verbrannt.

    Jetzt zögert sie/er. Weil die Erinnerung sowohl Schmerzen als auch Wohlgefühl bedeuten kann.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Ich habe wieder über eine Stunde damit verbracht, sauer und wütend durch die Wohnung zu laufen, weil mich wieder Gedanken geplagt haben.

    In dem Moment ist es immer so, als würde mir das irgendwann wirklich passieren.

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