Wer darf Diagnosen stellen?

  • Therapeuten können und dürfen nicht diagnostizieren.

    Psychologische Psychotherapeuten (also abgeschlossenes Psychologiestudium plus abgeschlossene Psychotherapeuten-Ausbildung) dürfen Diagnosen aus dem psychiatrischen Bereich stellen (,in dem sie auch therapieren). Das gehört zu ihrem "täglich Brot" und dafür werden sie auch ausgebildet. Sie müssen sogar Diagnosen stellen, um mit den Krankenkassen auch abrechnen zu können. Allerdings gibt es nur wenige psychologische Psychotherapeuten, die sich auch mit Autismus auskennen und diesen diagnostizieren können - so wie es auch noch zu wenige Psychiater gibt, die mit ASS im Erwachsenenalter vertraut sind.

    Richtig. Nur die Reihenfolge ist andersherum. Erst Anfragen und zum Termin die Überweisung mitbringen.

    Da die Wartenzeiten zT 2 Jahre sind wäre es sinnfrei die Überweisung am Anfang zu holen. Die ist dann ohnehin verfallen.

    Ja, die Überweisung muss später aktuell sein, gut, dass du drauf hinweist. Man kann aber, wenn man einmal ein Gespräch hatte und die Überweisung erhalten, auch später, wenn der Termin bevorsteht, einfach einen neuen Überweisungsschein mit dem aktuellen Quartal erhalten. Es ist ja nicht unbedingt so einfach, die beiden Termine im gleichen Quartal zu timen. Zumindest hätte man die Sicherheit, dass man den allgemeinen Termin beim Psychiater bereits erledigt hat. Bei sehr langer Wartezeit kann man aber den Termin sicherlich auch später machen. Ich würde mich wohl auf die Warteliste setzen lassen und dann auch direkt einen niedergelassenen Psychiater für die Überweisung suchen.

  • Psychologische Psychotherapeuten (also abgeschlossenes Psychologiestudium plus abgeschlossene Psychotherapeuten-Ausbildung) dürfen Diagnosen aus dem psychiatrischen Bereich stellen (,in dem sie auch therapieren). Das gehört zu ihrem "täglich Brot" und dafür werden sie auch ausgebildet. Sie müssen sogar Diagnosestellen, um mit den Krankenkassen auch abrechnen zu können. Allerdings gibt es nur wenige psychologische Psychotherapeuten, die sich auch mit Autismus auskennen und diesen diagnostizieren können - so wie es auch noch zu wenige Psychiater gibt, die mit ASS im Erwachsenenalter vertraut sind.

    Richtig. Wobei bei psychologischen Therapeuten das genausowenig anerkannt wird wie bei Psychologen. Deshalb muss man eine solche Diagnose fachärztlich "absegnen" lassen. Soweit mir bekannt ist soll sich das aber in Zukunft ändern.


    Ärztliche Psychotherapeuten dürfen auch diagnostizieren. Logisch, sind ja auch Ärzte.


    ABER: Es gibt auch Menschen die nur eine Psychotherapeutenausbildung haben. Die dürfen das eben nicht.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Wobei bei psychologischen Therapeuten das genausowenig anerkannt wird wie bei Psychologen. Deshalb muss man eine solche Diagnose fachärztlich "absegnen" lassen. Soweit mir bekannt ist soll sich das aber in Zukunft ändern.

    Das fände ich erfreulich, wenn sich das ändern würde. Ich denke, dass ein vergleichbares Maß an Fachkenntnis auch vergleichbar bewertet werden sollte.


    ABER: Es gibt auch Menschen die nur eine Psychotherapeutenausbildung haben. Die dürfen das eben nicht.

    Finde ich auch durchaus sinnvoll, weil eben ein großer Teil an theoretischem Hintergrundwissen fehlt. Wäre dem nicht so, dann dürften wohl auch Heilpraktiker mit Psychotherapeutenausbildung Diagnosen stellen. Das fände ich problematisch. Aber das wird wohl Off-Topic.

  • Finde ich auch durchaus sinnvoll, weil eben ein großer Teil an theoretischem Hintergrundwissen fehlt. Wäre dem nicht so, dann dürften wohl auch Heilpraktiker mit Psychotherapeutenausbildung Diagnosen stellen. Das fände ich problematisch.

    Oder Pädagogen mit Therapeutenkurzausbildung. Diese werden gerne in ATZs eingesetzt. Sind halt billig und für Kinder zugelassen.

    Solange die nicht versuchen zu diagnostizieren ist ja auch alles ok. Tun sie nur leider nicht überall.


    Jedenfalls ist es immer unklar was es genau ist wenn nur von "Psychotherapeut" gesprochen wird. Ich gehe dann davon aus, dass es eben kein ärztlicher Psychotherapeut ist, die gibt es ja nicht so häufig wie die anderen Sorten und man hätte von "Psychiater" gesprochen.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • edenfalls ist es immer unklar was es genau ist wenn nur von "Psychotherapeut" gesprochen wird. Ich gehe dann davon aus, dass es eben kein ärztlicher Psychotherapeut ist, die gibt es ja nicht so häufig wie die anderen Sorten und man hätte von "Psychiater" gesprochen.

    Ich glaube, dass ärztliche Psychotherapeuten gar keine Psychiater sein müssen. Sie können meines Wissens auch Allgemeinmediziner mit der Psychotherapeutenausbildung sein. Aber eventuell habe ich da auch etwas falsch verstanden.


    Diagnostizieren dürfen also psychologische Psychotherapeuten, ärztliche Psychotherapeuten und Psychiater (Facharzt für Psychiatrie). Früher enthielt der Facharzt für Psychiatrie noch keine Therapeutenausbildung, aber das ist wohl seit vielen Jahren anders und die fachärztliche Ausbildung heißt nun "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie".


    Nicht-diagnostizieren dürfen (Psycho-)Therapeuten, die kein abgeschlossenes Psychologie- und/oder Medizinstudium nachweisen können.


    So korrekt?


    Edit: Ach ja, vergessen: Master/Diplom Psychologen, die keine zusätzliche Psychotherapeutenausbildung haben, dürfen auch nicht diagnostizieren.

  • Ach ja, vergessen: Master/Diplom Psychologen, die keine zusätzliche Psychotherapeutenausbildung haben, dürfen auch nicht diagnostizieren.

    Wieso? Das wäre mir jetzt neu. :/

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ginome In einer Broschüre der deutschen Rentenversicherung zu der Frage, wer "F-Diagnosen" stellen darf, fand ich gerade das hier:


    "Die Diagnose einer psychischen Erkrankung zu stellen,

    obliegt grundsätzlich einer Ärzt*in oder Psychologischen
    Psychotherapeut*in (Approbationsvorbehalt). Dem
    Facharztstandard folgend sollte die Ärzt*in über eine
    entsprechende psychiatrische, psychosomatische oder
    psychotherapeutische (Zusatz­)Weiterbildung verfügen."


    Der Aspekt der Approbation (bei der Ärztekammer?) ist wohl entscheidend. Diplom oder Master gibt erstmal nur einen akademischen Abschluss an, aber jemand kann sich auch außerhalb der klinischen Psychologie durchs Psychologie-Studium bewegt haben. Eine Approbation ist aber nur mit der zusätzlichen Therapeutenausbildung möglich.


    Einer meiner zwei besten Freude ist Diplom Psychologe und war auch 10 Jahre als klinischer Psychologe auf einer psychiatrischen Station tätig. Er hatte aber eine Therapeutenausbildung später nicht abgeschlossen. Ich werde ihn mal fragen, ob er in der Klinik auch selbstständig Diagnosen stellen durfte, oder ob das dann formal nur die Ärzte taten.


    Edit: Wenn einem Mediziner die Approbation entzogen wird, darf er auch nicht mehr diagnostizieren (und behandeln).

  • Der Aspekt der Approbation (bei der Ärztekammer?) ist wohl entscheidend. Diplom oder Master gibt erstmal nur einen akademischen Abschluss an, aber jemand kann sich auch außerhalb der klinischen Psychologie durchs Psychologie-Studium bewegt haben. Eine Approbation ist aber nur mit der zusätzlichen Therapeutenausbildung möglich.

    Das ist interessant.


    Wenn einem Mediziner die Approbation entzogen wird, darf er auch nicht mehr diagnostizieren (und behandeln).

    Und das ist logisch :D

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

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