Soziale Lügen und Theory of Mind

  • Was verstehst du unter / ist gemeint mit "ToM-Aspekt"?

    Der Aspekt der Theory of Mind, der im Video und von Tsukimi hinsichtlich sogenannter "sozialer Lügen" thematisiert wurde. Also ein gutes "Bild" davon haben, was mein Gegenüber gerade braucht, statt nur von mir (ich will die Wahrheit) wissen, auf den anderen zu schließen.


    Ginome Klar ist das schwierig, deshalb ja auch ;)

    Ich frage mich halt, wofür es gut ist, den Elternteil mit zusätzlichem Leid in den Tod gehen zu lassen. Nur der Wahrheit wegen? Er hat ja keine Möglichkeit mehr, diese Nachricht angemessen zu verarbeiten, zu trauern, Abschied zu nehmen. Die Lüge, dass das Kind lebt, könnte die letzten Minuten oder Stunden dieser Person vielleicht weniger qualvoll machen.

  • Ich frage mich halt, wofür es gut ist, den Elternteil mit zusätzlichem Leid in den Tod gehen zu lassen. Nur der Wahrheit wegen? Er hat ja keine Möglichkeit mehr, diese Nachricht angemessen zu verarbeiten, zu trauern, Abschied zu nehmen. Die Lüge, dass das Kind lebt, könnte die letzten Minuten oder Stunden dieser Person vielleicht weniger qualvoll machen.

    Vielleicht ist es ja gar kein zusätzliches Leid. Vielleicht kann er leichter sterben wenn er weiß das es ohnehin sich nicht mehr lohnt zu kämpfen.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Vielleicht ist es ja gar kein zusätzliches Leid. Vielleicht kann er leichter sterben wenn er weiß das es ohnehin sich nicht mehr lohnt zu kämpfen.

    Ok, fairer Punkt. Dafür würde es jetzt wiederum eine gute ToM brauchen, um das korrekt einzuschätzen. Die meisten Menschen, wünschen sich vermutlich, dass ihre Kinder überleben. Aber es kommt natürlich auch auf die konkrete Situation drauf an. Wie würde das Kind überleben (wird es wieder gesund oder bleibt es schwer(mehrfach)behindert)? Gibt es noch vertrauenswürdige Menschen aus der Familie (z. B. anderer Elternteil) oder dem Freundeskreis, die sich um das Kind kümmern können, wenn das Kind noch jung ist? Etc.

  • Sollte der Arzt dem Elternteil nun die Wahrheit sagen, einfach der Wahrheit wegen?


    Bevor ich lügen würde, würde ich lieber eine Antwort umgehen. Die Option gibt es aus meiner Sicht auch.


    Man kann auch ausweichende Antworten geben, die nicht gelogen sind.


    Der Notarzt beispielsweise kann sagen "ich werde mich wegen Ihrem Kind erkundigen"


    Damit verrät er nicht, das er es schon weiß und braucht das Elternteil nicht mit der Wahrheit belasten.


    Vielleicht kann er leichter sterben wenn er weiß das es ohnehin sich nicht mehr lohnt zu kämpfen.


    Finde ich auch wichtig, das man je nach Situation gar nicht weiß was dem Gegenüber lieber wäre zu hören.


    Ich bringe gerne das Beispiel der Unterschiede, zwischen Autisten und nicht-Autisten.


    Oft haben nicht-Autisten dieselben Schwierigkeiten mit Empathie und Perspektivwechsel, gegenüber Autisten.


    Bei ToM haben nicht-Autisten vielleicht auch Schwierigkeiten gegenüber Autisten.


    LG Pixel.

  • Hui, krasse Eskalation von Modefragen bis hin zu höchst ethischen Fragen.

    Aber ich glaube, in solch einer Situation kann man nicht klar genug denken, ob denn das Kind nach solch einem Unfall gut und umsorgt weiterleben kann. Ich denke, da hofft man tatsächlich erstmal, dass die Angehörigen (über-)leben.

    Aber ja, um zu Beurteilen, was man hier sagen sollte, dazu braucht es sehr gute ToM Fähigkeiten. Es gibt vermutlich weniger drastische aber ähnliche Situationen, bei denen man auch abwägen muss, ob die Wahrheit hier nur wirklich ausgesprochen werden muss. Und es gibt ja nicht nur 0 und 1, also Lüge oder Wahrheit, sondern ganz viele Abstufungen dazwischen bis hin zu keiner Aussage ("dies möchte ich dir nicht sagen").

    Und nicht jeder ist in jeder Lage auch stabil genug, um mit der Wahrheit umgehen zu können. Bspw. wenn jemand kurz vorm Suizid steht, würde ich ihm nicht gerade bestätigen, dass er fett und häßlich sein, selbst wenn es die Wahrheit ist. Aber eben genau dazu, muss man sich unabhänig von seinen eigenen Bedürfnissen in das Gegenüber hinversetzen können. Und diese Erkenntnis war mir bis gestern neu und das wollte ich einfach hier (mit-)teilen :)

  • Nachdem ich mir den ursprünglichen Beitrag von "Terra-X" angesehen habe, ist mir folgendes aufgefallen...


    - Die Begrifflichkeiten wurden in dem Beitrag wild durcheinander gewürfelt. Es gibt nicht ohne Grund differenzierungen... lügen, schwindeln, flunkern, täuschen, vorspiegeln etc...


    - Die "Fähigkeit" zu lügen hat nur bedingt etwas mit Sozialkompetenz zu tun. Ich kann schwindeln ohne zu täuschen. Genau so, kann ich täuschen ohne zu lügen.


    - Im Kontext zu Autismus sehe ich eher die Fragestellung als schwierig...

    "Muss ich sterben?", meine Antwort wäre "Ja".

    Vor einiger Zeit habe ich in einem Gespräch mit einer Nachbarin erfahren, dass ihr Mann gestorben ist. Nachdem ich nach den Umständen gefragt habe (Herzinfarkt), sagte ich... "Na dann hatte er doch einen schönen Tod."

    Im nachhinein hätte ich das wohl besser Formulieren können. War aber in Hinblick auf "Einsam, in einer Intensivstation zu sterben" mittfühlend und aufbauend gemeint.


    - Im Versuch die Kommunikation zwischen Männern und Frauen zu verstehen, habe ich das ein oder andere Buch gelesen. Anscheinend gibt es nur eine Antwort auf die Frage "Wie gefällt dir das Kleid/Hose/Schuhe/Schmuck etc."...

    "An dir sieht alles toll aus" :thumbs_up:


    Die möglichen Erwartungen zu einer angemessenen Antwort zusammen zu fassen ist äuserst knifflig, aber machbar.

    Ich fände es einfacher, wenn sich die fragensteller etwas bewusster wären, was die eigentliche Frage ist. Dann könnte ich auch ehrlicher antworten.

    Halt "42" :rolleyes:


    Noch ein Nachtrag zu dem Beitrag von "Terra-X"...

    Max Raabe mag ich. Die Inhalte von Terra-X sollte man mehr als Unterhaltung, weniger als wissenschaftliche Erkentniss betrachten.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

    Einmal editiert, zuletzt von tinker ()

  • "An dir sieht alles toll aus"

    und wenn sie ausschaut wie ein Clown?

    Ich kann schwindeln ohne zu täuschen. Genau so, kann ich täuschen ohne zu lügen.

    Bahnhof.. ich kapier gar nix :rolling_on_the_floor_laughing:

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • und wenn sie ausschaut wie ein Clown?

    ... dann ist die "Erwartung", dass ich in gänze zu "meinem" Clown stehe. Hab ich ja auch so gesagt ;)

    Bahnhof.. ich kapier gar nix :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich auch nicht. Darum ist es für mich einfacher Autos zu reparieren :D

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • - Die Begrifflichkeiten wurden in dem Beitrag wild durcheinander gewürfelt. Es gibt nicht ohne Grund differenzierungen... lügen, schwindeln, flunkern, täuschen, vorspiegeln etc...


    - Die "Fähigkeit" zu lügen hat nur bedingt etwas mit Sozialkompetenz zu tun. Ich kann schwindeln ohne zu täuschen. Genau so, kann ich täuschen ohne zu lügen.

    Nach meinem Verständnis ging es um diese "kleinen" Soziallügen, die einem selber keinen Vorteil bringen. Täuschen, schwindeln etc. tut man (nach meinem Verständnis), um für sich selber einen Vorteil zu erzielen.


    Im Versuch die Kommunikation zwischen Männern und Frauen zu verstehen, habe ich das ein oder andere Buch gelesen. Anscheinend gibt es nur eine Antwort auf die Frage "Wie gefällt dir das Kleid/Hose/Schuhe/Schmuck etc."...

    "An dir sieht alles toll aus"

    Das wäre dann aber genau in dieser Situation so. Wenn zwei Freundinnen zusammen einkaufen gehen, kann die Erwartungshaltung an die Anwort wiederum anders sein. Beim bereits erwähntem gekauftem Hochzeitskleid gibt es eigentlich auch nur eine gesellschaftlich akzeptierte Antwort. Andersherum hat mein Vater meine Mutter immer gefragt, ob es so angezogen weggehen kann (mangels Modeinteresse/verständnis).

    Die Frage "steht mir ...?" ist also immer abhängig vom jeweiligem Fall unterschiedlich zu beanworten.

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