Zubereitung von Fleisch

  • Ich ernähre mich seit Jahren mit ein paar Ausnahmen vegetarisch/vegan (Fisch jedoch regelmäßig 1xWoche). Nun wurde bei mir Vitamin B12 und Eisenmangel festgestellt. Die letzten 3 Monate habe ich entsprechend supplementiert (bei B12 doppelt so viel wie vom Arzt verordnet), aber ich komme nur minimal aus dem Mangel heraus. Daher möchte ich es zusätzlich über die Nahrung versuchen mit 1xWoche Omelette und 1xWoche Rindfleisch. Nur, ich habe sehr sehr selten überhaupt Fleisch zubereitet und habe Angst, dass es zu zäh wird. Häufig habe ich Ekel vor Fleisch, insbesondere vor Huhn/Pute und Hackfleisch.


    Was muss ich beim Kaufen und Zubereiten achten? Vor allem damit das Fleisch nicht zäh wird? Im Supermarkt gab es so viel Verschiedenes zu kaufen, Steak, Lende, Encontre und vieles mehr, was ich noch nie gehört habe. Wo liegen die Unterschiede? Was ist zu empfehlen bzw. schnell und leicht zuzubereiten?

    Für den Einstieg habe ich ein Rindersteak gekauft, da steht drauf ich müsste es nur 1 Minute von jeder Seite braten. Reicht das?

  • Hallo Tsukimi,

    vielleicht versuchst du es erst einmal mit Gulasch. Schmorgerichte haben den Vorteil, dass es zwar länger dauert, das Fleisch aber herrlich zart wird. Und es lässt sich prima einfrieren und bei Bedarf aufwärmen.

    Ein saftiges und zartes Steak zu machen ist keine Wissenschaft erforder aber etwas Übung. Rinderlende ist am einfachsten aber auch sehr teuer.

    Entrecote ist stark mit Fett durchwachsen, dadurch bleit es saftig. Das Fett musst du ja nicht mitessen.

    Ein Steak aus der Hüfte hat einen Fettrand ist aber nicht so durchwachsen die das Entrecote. Ähnlich ist das Rumpsteak.

    Von diesen 1min. Steaks halte ich nicht viel. Diese sind einfach nur sehr dünn geschnitten.

    Wichtig ist, dass du das Fleisch bei sehr hoher Temperatur von beiden Seiten anbrätst und dann (am besten im Backofen bei ca. 80°C und in Aluminiumfolie) ruhen lässt.

    Eine andere Möglichkeit ist die "Sous-Vide"-Methode. Da funktioniert das ganze anders herum. In einem verschweißten Kunststoffbeutel wird bei ca. 63°C das Fleisch komplett durchgegahrt. Danach noch einmal kurz in der Pfanne geröstet. Das tolle daran ist, das alle Nährstoffe erhalten bleiben. Das funktionier mit Fisch auch super. Auf YouTube findest du viele Beiträge, die das genauer erklären.


    Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Zum Fleisch kann ich nichts sagen, aber in welcher Form hat du das B12 supplementiert? Subkutane Spritzen haben eine sehr viel bessere Bioverfügbarkeit als Tabletten.

  • Für den Einstieg habe ich ein Rindersteak gekauft, da steht drauf ich müsste es nur 1 Minute von jeder Seite braten. Reicht das?

    In einer sehr guten und sehr heißen Pfanne ergibt das ein Steak, was außen knusprig und innen ggf. noch leicht blutig ist, wenn es nicht gerade ein sehr dünnes Steak ist.

    Das heiße Anbraten von jeder Seite würde ich auch so machen, aber dann noch ein paar Minuten (je nach Dicke) in der Pfanne lassen bei ausgeschaltetem Herd. Oder nach den 2 Minuten in der Mitte anschneiden und schauen, wie es innen aussieht.


    Mit Gulasch bin ich bisher regelmäßig verzweifelt. Es wurde einfach nicht zart, auch nach 2 Stunden nicht. Zwar essbar, aber die Zähne hatten was zu tun.


    Bei mir gibt es aber eigentlich sehr selten richtiges Fleisch. Stattdessen z.B. fettarmer Schinken oder Reinrind-Salami. Und jeden Morgen ein Ei.

    Naturjoghurt soll auch eine gute B12-Quelle sein.

  • Also, verstehe ich das richtig, dass ein Fleisch umso zäher wird, je weniger Fett es hat? Aber durch langes Kochen wie beim Gulasch wird es auch zart?

    Ich habe an Gulasch nur die Erinnerung an zähes Fleisch, was schon beim Gedanken Übelkeit auslöst. Zudem sind schnelle Gerichte für mich sinnvoller, da ich es nicht schaffe, mit dem Kochen anzufangen, bevor ich Hunger habe. Eventuell ginge jedoch japanisches Curry bei mir. Das ist dem Gulasch ähnlich und an einem regnerischen Sonntag könnte ich das hinbekommen. Ansonsten geht bei mir vermutlich am ehesten Steak und Braten, zumindest kommt beim Gedanke daran keine Übelkeit auf. Rindersalami habe ich jetzt auch gekauft, esse ich aber nicht so gerne. Bei gekochten Schinken wird mir meistens auch schlecht, manchmal hab ich Heißhunger drauf (wie auch bei Salami).


    Zum Vitamin B12: ich supplementiere Tabletten. Aber auch wegen dem Eisenmangel wollte ich es jetzt mal mit Fleich probieren. Ich habe Probleme mit Tagesmüdigkeit (falle ab nachmittags gerne mal in Sekundenschlaf), Erschöpfung und Depressionen (trotz 3 Antidepressiva). Die Ärztin meinte, dass die in (Rind-)fleisch enthaltenen Aminosäuren essentiell für das Gehirn seien und sich auf Serotonin auswirken. Daher wollte ich mal für 3 Monaten eine tierische Ernährung testen um zu schauen, ob sich bei mir was verändert/verbessert. Ich denke es ist ähnlich wie der Unterschied zwischen eine Orange essen und nur Vitamin C Tabletten zu nehmen.

    Morgen gibt's dann also (hoffentlich) Rindssteak.

  • Bei gekochten Schinken wird mir meistens auch schlecht

    Gekochten Schinken mag ich auch nicht so sehr. Aber geräucherter oder monatelang luftgetrockneter Schinken, speziell Serrano-Schinken finde ich super. Oder auch Graved Lachsfleisch.


    Wenn es schnell gehen soll, sind die Minuten-steaks natürlich optimal. Die längste Zeit dürfte das Aufheizen der Pfanne brauchen. Und das Putzen der Küche. :D

  • Also, verstehe ich das richtig, dass ein Fleisch umso zäher wird, je weniger Fett es hat?

    Nein, so ist es nicht. Fleisch kann zart und saftig, oder zäh und trocken sein. Kombinationen natürlich auch. Also zäh und saftig oder zart und trocken.

    Als Richtwert kann der Preis dienen. In gewissen Grenzen steht günstiger für "schlechteres/zäheres" und teures für "besseres/zarteres" Fleisch.


    Ernährung und Wohlbefinden ist eine sehr individuelle Angelegenheit.

    Eisenmangel = mehr Fleisch... ist mir da zu kurz gedacht.


    Und mir etwas zu Zpritzen, was ich durch ausgewogene Ernährung auch erreichen kann, ist für mich keine Alternative.

    Kayt : Bitte nicht falsch verstehen! Ich achte deine Überzeugung sehr und es beschäftigt mich. Also die "Kognitive-Dissonanz" beim Thema Ernährung

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Ich vermute, weil es genug Pflanzen gibt, die ebenfalls genug B12 und Eisen enthalten.

    Bei einem Mangel sollte der Spiegel natürlich so schnell wie möglich hochgebracht werden, das ist ja mit Tabletten, Spritzen etc. möglich.

    Aber ob man dann gezielt Fleisch oder Pflanzen isst, die die mangelnden Stoffe enthalten, dürfte relativ gleichwertig sein.

  • Ich meine Mal gelesen zu haben, dass Eisen/B12 nicht gleich Eisen ist. Also das Eisen aus Pflanzen anders ist als aus Fleisch und dadurch eine geringere Bioverfügbarkeit hat. Und B12 kommt fast nur in tierischen Produkten vor, was in Pflanzen enthalten ist, ist sehr und kann schlecht verwertet werden.


    Zeitgleich: es gibt so viele Quellen zum Tja Ernährung, jeder sagt was anderes, vieles widerspricht sich. Ich selber blicke kaum durch. Daher hatte ich mich entschieden, jetzt einfach mal tierische Produkte zu mit zu nehmen und schauen was passiert.

  • Warum?

    Nur so viel... Ich hatte auch mal einen massiven Eisenmangel. Hatte aber rein garnicht's mit meiner Ernährung zu tun.

    Um meine damalige Situation zu beschreiben, ist mir dieser Thread aber zu öffentlich.

    Im internen Bereich dieses Forums fände ich den Titel "Fehldiagnosen" ganz passend. Da gibt es sicherlich viel zu schreiben.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Dann muss man vermutlich mehr davon nehmen.

    Soviel kann man davon nicht essen :D

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Dann muss man vermutlich mehr davon nehmen.

    Ich glaube, dass das kaum möglich ist. Vitamin B12 wird von Mikroorganismen hergestellt, vor alle, Bakterien hergestellt. Wiederkäuer haben Darmbakterien, die das können. Es gibt nur ganz wenige (für Menschen essbare) Pflanzen, die Vitamin B12 produzieren und das auch in einem geringen Umfang. Das ist tatsächlich das einzige, was man vegan nicht ausgleichen kann und supplementieren sollte.


    Und mir etwas zu Zpritzen, was ich durch ausgewogene Ernährung auch erreichen kann, ist für mich keine Alternative.


    Mein Vitamin B12-Status war widersprüchlich (verschiedene Werte gaben verschiedene Tendenzen, einen deutlichen/ausgeprägten Mangel hatte ich aber definitiv nicht) und der Arzt leider völlig inkompetent in dem Gebiet. Ich habe dann selbstständig supplementiert nach Rückspräche mit einem Bekannten von mir, der Arzt und Vegetarier ist. Er gab mir auch die Spritzen und Kanülen, Alkoholtupfer und zeigte mir, wie ich das am besten mache. Ich fand es eine einfache Methode meine Speicher schnell zu füllen. Ich habe mir 6 Wochen lang jede Woche eine Spritze mit einer winzigen Kanüle in den Bauch gesetzt (wo ein bisschen Fett ist). Das war übrigens das erste Mal und ich lebe seit 20 Jahren vegetarisch und seit 2 Jahren vorwiegend (etwa 90-95 %) vegan.


    Aber für mich besteht da auch keine kognitive Dissonanz. Jedenfalls nicht in der Hinsicht, wenn dann damit, dass ich denke, dass es eigentlich für die Umwelt und die Tiere besser wäre, wenn ich völlig vegan lebte. Aber dadurch, dass ich meinen vegetarischen Konsum so gering halte, kann ich es vertreten. (Ich kommentiere übrigens nie die Essgewohnheiten anderer, wenn ich dazu nicht direkt befragt werde.) Gleichzeitig ist mir aber bewusst, dass die Evolution des Menschen und so auch seine Hirnentwicklung und die des Nervensystems als "Allesfresser" seinen Lauf genommen hat und dafür bestimmte Stoffe notwendig sind, die ich nicht unbedingt nur pflanzlich zu mir nehmen kann. Für mich sind da alle "Jubeljahre" ein paar Spritzen ein unproblematischer Trade-Off. Im Gegenteil freue ich mich, dass es möglich ist.

  • Wenn man bereits einen Mangel hat, B12 oder Eisen, muss ein Arzt ausgleichen. M.M.n. und meines Wissens.


    Gegorenes Essen in jeder Form enthält B12, durch die entsprechenden Bakterien

    Also Sauerkraut, manche Camembert Sorten.


    Was ist denn mit Hackfleisch Tsukimi ?

    Tatar, du kannst dir beim Fleischer doch alles durchdrehen lassen.

    Dann sollte die Zubereitung einfacher sein und auch leichter kombinierbar mit Soßen und Gemüse.

    Das wäre so meine Idee dazu.


    Liebe Grüße sagt Klarissa 👋🏻

  • Was ist denn mit Hackfleisch Tsukimi ?

    Tatar, du kannst dir beim Fleischer doch alles durchdrehen lassen.

    Hackfleisch geht bei mir nur ganz selten wenn ich Heißhunger darauf habe. Meist bewirkt es aber Übelkeit.

    Rinderlende ist am einfachsten aber auch sehr teuer.

    Entrecote ist stark mit Fett durchwachsen, dadurch bleit es saftig.

    Ich will nochmal hier drauf zurückkommen. Kann man das auch einfach anbraten wie eine Steak? Also ohne in Backofen etc. zu stecken. Bei mir sollte ein Gericht nicht länger als 20, max. 30 Minuten Zubereitungszeit dauern.


    Ich vermute mal die bisherige Flexitarische Ernährung und Supplementierung reicht bei mir nicht, da ich 2-3x eine Magenschleimhautentzündung habe. Mein Hausarzt vermutet helicobacter, wir sind dem aber nie nachgegangen.

  • Zur Fleischzubereitung kann ich leider nicht so viel beitragen, da ich mit Rindfleisch auch nicht so gut zurechtkomme (wird bei mir oft zäh). Ich finde Geflügel einfacher, aber das magst du ja nicht und es enthält auch weniger Eisen.


    Ich kann nur sagen, dass es mir bei erhöhtem Verbrauch (starke Regelblutung, Schwangerschaft) nicht möglich war, meinen Eisenspiegel nennenswert über die Ernährung und Eisentabletten zu erhöhen. Falls du durch eine starke Regelblutung viel Eisen verlieren solltest, reicht die erhöhte Zufuhr evt. nur zum Halten des Spiegels. In dem Fall würde ich einen Gynäkologen hinzuziehen.

    Ich vermute mal die bisherige Flexitarische Ernährung und Supplementierung reicht bei mir nicht, da ich 2-3x eine Magenschleimhautentzündung habe. Mein Hausarzt vermutet helicobacter, wir sind dem aber nie nachgegangen.

    Ich denke, dass es spätestens jetzt mit deinen auch durch Supplementierung schwer auszugleichenden Mängeln schon sinnvoll wäre, dem nachzugehen, da eine Helicobacterbesiedlung des Magens mit ein Grund für deinen B12-Mangel sein könnte bzw. dafür, dass die Supplementierung mit Tabletten nicht gut funktioniert (da die Aufnahme im Magen-Darm-Trakt dadurch gestört ist).

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