Beiträge von Ruth

    Nö, der Artikel mach das Dilemma nicht klarer.


    Ich schreibe jetzt mal, was explizit gesagt wurde:

    • Es wird ein Vorscreening empfohlen, aber keiner der Screening- Fragebögen erfüllt die Voraussetzungen für ein Vorscreening. (übrigens meine vage Erkenntnis aus dem Überfliegen der Leitlinien bestätigend)
    • Menschen mit Austismus haben ein so auffälliges Verhalten, dass eine aufwendige Diagnostik kaum noch nötig ist.
    • Den persönlichen Erinnerungen an das Verhalten als Kind ist nicht zu trauen.
    • Auch der Erinnerung der Menschen, die zur Fremdanamnese hinzugezogen werden, ist eher nicht zu trauen
    • ergo: eine valide Diagnostik ist im Erwachsenenalter so gut wie unmöglich, es
      sei denn, man kann ein Schriftstück aus der Kindheit vorweisen, in dem praktisch bereits steht, man sei autistisch.

    Was implizit gesagt werden soll, erschließt sich mir nicht. Also immer, wenn eine ganz konkrete Frage gestellt wurde, wird irgendwie herumgeeiert. Sowas macht mich kirre.

    Ich habe soeben mal die verlinkte Leitlinie vom 2016 überflogen. Mein oberflächlicher Eindruck (zu einer genauen Analyse fehlt mir die Zeit): es sieht sehr trüb aus, was den Stand der Forschung betrifft. Vermutlich, weil zu wenig Geld dafür zur Verfügung steht. Es herrscht Konsens darin, dass die Diagnoseinstrumente verbessert werden müssen, aber zu einem Screening wird sich zurückhaltend geäußert, weil das zu viele falsch positive oder falsch negative Ergebnisse provozieren könnte. Andererseits werden die vorhandenen Diagnoseinstrumente als zu wenig valide beurteilt und die wenigsten von ihnen empfohlen. Worauf basiert denn dann die Diagnostik überhaupt? Was wird getan, um die Datenlage zu verbessern?


    Spontan stellte sich mir die Frage, wie sie die Datenlage zur Verbesserung der Diagnoseinstrumente verbessern möchten, wenn sie Screenings nicht empfehlen und folglich also weiter auf Menschen warten, die eine Diagnose von sich aus nachfragen. Das sieht mir nach einem Deadlock aus.


    In dem Artikel wird bemängelt, dass die Diagnosestellen überrannt werden. Als Grund wird genannt, dass sie von zu vielen Menschen angefragt werden, die sich eine ASS- Diagnose wünschen. Nach dem Lesen des Leitfadens scheint mir der Grund für die Überlastung aber eher ein finanzielles Problem zu sein: es gibt zu wenige Stellen, man müsste mehr finanzieren. Vor diesem Hintergrund ist Blaming von Menschen, die Hilfe suchen zumindest zu hinterfragen.


    Also Artikel und Leitlinien zusammen überfordern mein mathematisch logisch geschultes Gehirn - zu viele Dissonanzen.


    Fazit: es müsste mehr Geld in die Hand genommen werden. Danach kann man Menschen blamen, die einer Diagose "hinterherrennen". Der Leidensdruck scheint sowohl bei den Diagnosestellen groß zu sein, weil sie wahrscheinlich verzweifeln daran, dass sie der Nachfrage kaum gerecht werden können, als auch bei den Menschen, die jahrelang auf einen Termin warten müssen. Was ich aber in solchen Artikeln wie diesem immer nur lese ist: die Menschen, die nach einer Diagnose lechzen, sind Schuld an der Misere. So wird sich die Lage jedenfalls nicht verbessern lassen.


    Ich hoffe, dass dies jetzt nicht der Auftakt zu der leidigen Diskussion um "echte" Autisten wird!

    Ja, das hoffe ich auch.

    Kann aber auch sein, dass da bei mir was "kaputt" ist - im Sinne von "ich überschreite Grenzen bei mir und merke es nicht".

    Keine Ahnung. Also ich habe die Serie ja auch trotzdem zuende geschaut. Aber ich schaue sowieso maximal eine Folge einer Serie pro Tag. Deswegen ging es wohl auch. Ich muss dazu sagen, dass ich speziell diese Serie nicht geschaut habe, wenn ich durch die Arbeit sowieso überreizt war.


    Das Grenzen überschreiten merke ich manchmal leider auch erst zu spät. Aber ich werde langsam besser und ich bin inzwischen möglicherweise übervorsichtig und lasse lieber mal eine potenziell reizüberflutende Situation mehr ausfallen als zu wenig.

    Hexis: die habe ich Ende 2021 gesehen. Die Fälle fand ich sehr interessant, aber die Hauptdarstellerin oft schwer zu ertragen, weil sie mehrere Angewohnheiten hatte, die mich triggern: plötzlich laut losschreien z.B. Auch fand ich das gesamte Umfeld zu wuselig - als wäre ich in einem lauten grellen Supermarkt - zu viele Reize.

    Ich würde da eher so Situationen einordnen, in denen mein Gehirn plötzlich Informationen aus nicht direkt miteinander verbundenen Themen verknüpft und daraus eine kreative Lösung für ein Problem bastelt, an dem ich gerade hart arbeite. Ich nenne soetwas Aha-Effekt, also wenn plötzlich "der Groschen rutscht" (RW).


    Das ist bei mir manchmal mit Bildern verbunden, manchmal aber auch nicht. Oder die Bilder sind im zweiten Fall unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, weil in dem Fall auch keine alternative Wahrnehmung da ist, sondern die Lösung ist "wie aus dem Nichts" plötzlich da. Als Gewitter im Kopf empfinde ich das aber nicht. Ich habe nicht so ein plastisches Bild für diese Art Effekte in meinem Hirn, aber es fühlt sich irgendwie schon toll an.


    Die Serie "The Good Doctor" fand ich übrigens auch sehr gut.

    Das ist alles seit Jahrzehnten bekannt. Insofern steckt schon eine Absicht dahinter.

    Damit unterstellst Du eine bewusste Entscheidung, Dinge zu tun, damit andere Menschen leiden. Das kann ich mir aber nicht vorstellen. Es ist eher eine passiv egoistische Haltung - also die Leute machen sich keine Gedanken darum, welche Folgen ihr Handeln für andere hat. Das kann man in vielen Situationen beobachten, nicht nur in diesem engen Kontext.


    Nun ja, Musik im Supermarkt hat zudem werbetaktische Gründe. Leute haben festgestellt, dass mehr gekauft wird, wenn eine bestimmte Art Musik nebenbei läuft. Die meisten Menschen fühlen sich durch die Musik nicht gestört. Die Besitzer der Supermärkte steigern ihren Profit. Da ist es doch egal, ob 1% der Menschen das Leben erschwert wird. Aber die Musik wird nicht eingespielt, damit es den 1% Menschen so richtig dreckig geht, sondern hat einen anderen Zweck. Kollateralschäden wäre das richtige Wort dafür.

    Vielen Dank für den Tip mit dem Umrechner. Ich hatte den beim ersten Besuch großartig übersehen. Aber jetzt, wo ich umschalten kann, besuche ich die Seite täglich. Mit dem Hitzeschild hatten sie ja ein paar Probleme beim Auffalten : Link zu Heise


    Der Link ist von gestern. Waren sie inzwischen erfolgreich?

    Ich schließe mich an und nutze ebenfalls gleich die Gelegenheit, mich beim Admin- und Moderationsteam für den Einsatz zu bedanken. Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt und ohne Euch wäre das ja nicht möglich.

    Unvorstellbar für mich wie etwas in der fast vierfachen Entfernung des Mondes brav in einem Orbit kreisen soll - für etwa 10 Jahre.

    Es befindet sich dann in einem der Lagrangepunkte, also wo sich die Gravitation von Sonne und Erde exakt aufheben. Da kann es dann tatsächlich stabil mit 0 Ernergieeinsatz kreisen.


    Ja, ich freue mich auch auf die vielen neuen Bilder und Erkenntnisse über das Weltall, die daraus resultieren werden.

    Ich habe die Serie inzwischen auch durch, Ginome. Die Fälle fand ich sehr unterhaltsam, aber die Serie an sich hart an meiner Schmerzgrenze. Ich hatte vorige Woche einen Overload und war mehrere Tage nicht fähig, eine der Folgen der Serie zu schauen wegen der Schrillheit der Hauptfigur.

    Kennt Ihr Fefes Blog? Ist ein Blog von Felix von Leitner (CCC), den ich immer sehr lesenswert finde.


    Heute war ein Beitrag zu einer Modellrechnung bzgl. Omikron verlinkt. Also mein Link ist die Kurzzusammenfassung, aber der dortige Link ist der ganze Beitrag.

    ich möchte es nur nicht auf so intensive Art und Weise aktuell an mich ranlassen.

    Das kann ich nachvollziehen. Ich hatte es auch eher ein bisschen für mich selbst gemeint, weil es mir immer ähnlich geht mit diesen Dingen. Also ich muss mir manchmal selbst Mut zusprechen.

    Oh, ich glaube, ich habe gerade im falschen Thread gepostet. Daher hier noch einmal: ich schaue momentan Away bei Netflix. SF-Serie von der ersten Reise von Menschen zum Mars (und möglicherweise zurück - geplant ist es jedenfalls, aber ich kenne naturgemäß das Ende noch nicht).


    Danke für den Tip, Ginome. Dann hoffe ich mal, sie ist noch lange genug verfügbar. Ich werde das morgen eruieren und notfalls Away mal etwas pausieren.