Beiträge von HCS

    Schneckenkorn muss keineswegs giftig für andere Tiere sein - es gibt da eines, dessen Wirkstoff Eisen(III)-Phosphat ist (Ferramol von Neudorff). Killt nur die Schnecken (die verlieren den Appetit, verkriechen sich und sterben ohne die bei Gift übliche schleimige Schweinerei zu hinterlassen), sonst niemanden, und wirkt ansonsten als Phosphatdünger. Soll man allerdings nur dreimal im Jahr streuen, ich nehme an, weil man sonst eine Phospat-Überdüngung riskiert.


    Tigerschnegel sind in der Tat hilfreich - bei uns haben sich nur leider schon letztes Jahr rar gemacht, nachdem sie einige Jahre ganz gut geholfen haben. Angesichts der unglaublichen Massen habe ich dieses Jahr auch schon ein paar Mal zur Schere gegriffen, aber egal womit kriegt man die widerlichen roten Riesenviecher derzeit allenfalls kurzfristig reduziert.

    Kann man Igel zufüttern?

    Als der kleine noch von Mama betreut wurde, habe ich etwas Katzenfutter hingestellt, zumal die Mutter dann auch mal irgendwelche hässlichen Parasiten (blutiger Stuhl) hatte, einfach damit sie wieder zu Kräften kommt - sie sah auch recht schmal aus. Und wenn es späte Jungtiere gibt, dann sowieso, damit die groß genug werden. Ansonsten kann es ganz nett sein, ein wenig hinzustellen um sie aus der Nähe zu beobachten, je nachdem wie scheu sie sind - wenn Du einen eher forschen Igel hast, kommt der zum Knabbern vorbei und latscht Dir dabei buchstäblich über die Füsse, mein Bruder hat kürzlich mal ein Belegphoto von "seinem" gemacht.


    Der große Igel ist auch immer am gleichen Fleck im Winter.

    Unsere Alte hat auch schon drei Winter an derselben Stelle verbracht (nachdem ich zweimal beim Laub einsammeln in die Stacheln gegriffen hatte, war ich diesmal vorsichtiger), mal sehen, wie lange sie wiederkommt, Igel können ja doch für solch ein kleines Tier recht alt werden.

    ist das nicht so, dass die, die jetzt "gemacht werden", erst nächstes Jahr zur Welt kommen?

    Nein, die kommen dann Ende September, nämlich nach 35 Tagen. Das ist zwar noch im normalen Rahmen, wenn auch recht spät, aber eben deshalb haben die Kleinen dann nur geringe Chancen. Da muss es einen langen warmen Herbst geben, damit sie die nötigen mindestens 500g Gewicht erreichen können.

    Ich habe ihn mit 24 gemacht und sehr viele Fahrstunden gebraucht (30, damals waren 12 normal). Ich fahre nicht sehr gern, aber es geht ohne größere Probleme. Spaß macht es allerdings auf Bergstrecken - als ich beruflich noch regelmäßig durch die Eifel fahren musste, habe ich es schon mal etwas flotter angehen lassen. Motorrad dagegen wäre gar nichts für mich, da hätte ich zuviel Angst, die Karre würde mir in der Kurve wegrutschen.

    Bei mir laufen grade zwei Igel über die Terrasse, ob wir bald kleine Igel hier streunen haben?

    Da tippe ich mal, dass das schon Mutter und Jungtier sind - normalerweise sind Igel Einzelgänger. Selbst unseren Jungigel von diesem Jahr, der mittlerweile recht groß ist, habe ich schon seit einigen Wochen nur allein gesehen. Zwei Igel zusammen hatten wir nur einmal, das war, als ein kleiner sich in den Meerrettichblättern verheddert hatte und laut rief, bis seine Mutter auftauchte. Und wenn die beiden tatsächlich jetzt erst kleine Igel machen, wäre das nicht gut, weil die dann wahrscheinlich nicht mehr groß genug werden, um den Winter zu überleben.

    Das Problem der Wissenschaft dabei ist, dass man zwar weiß, dass der Klimawandel läuft und insgesamt eine Aufheizung der Erde bedeutet, das System aber derart komplex ist, dass man es nicht vollständig versteht und deshalb auch nur die Folgen im Großen abschätzen kann. Aber auch da weiß man nur, was wesentliche Kipppunkte sind, aber bisher nicht genau genug, wann sie ausgelöst werden. In dem Blogbeitrag auf Spektrum ist das Problem ganz gut dargestellt: wir wissen zwar im Prinzip, wie dynamische Systeme funktionieren, im Detail wissen wir es aber meistens erst hinterher, dass ein Schwellenwert überschritten wurde.


    Das gilt im Übrigen nicht nur in der Natur, sondern auch für menschliche Gesellschaften. Das sind auch dynamische Systeme, die u.U. sehr lange stabil bleiben und dann scheinbar unvermittelt zusammenbrechen - ob es nun der Kommunismus, das römische Reich oder Mykene ist. Auch da suchen wir gerade - u.a. unter Anwendung genau der mathematischen Verfahren, die der Potsdamer Klimaforscher verwendet hat - in den entsprechenden Zeitreihen nach möglichen Kipppunkten und ihren Auslösern. Hintergedanke ist natürlich, solche Kippunkte in unserer Gesellschaft rechtzeitig erkennen zu lernen, um gegenhalten zu können.

    Vielleicht werden die Vulkane aktiver und - schwupps - kühlt sich alles wieder ab.

    Dafür müssten sie aber extrem aktiver werden, und davon steht da nix. Damit tatsächlich das Klima nachhaltig beeinflusst wird, muss alle paar Jahre ein Ausbruch wie der Pinatubo oder der Krakatau-Ausbruch von 1883 vorkommen - und davon kann keine Rede sein. Solche Ausbrüche befördern übrigens auch jede Menge CO2 in die Luft, sie dürften deshalb den Klimawandel eher verstärken, denn das CO2 bleibt in der Atmosphäre, während der Staub, der die Abkühlung bewirkt, relativ schnell wieder weg ist.

    Es wird wahrscheinlich nicht so viel kälter werden als im 19. Jahrhundert. Wir liegen jetzt ja schon (in D, nicht weltweit) 1,5 Grad über der vorindustriellen Zeit, wenn es dann durch den abreißenden Golfstrom 2 oder 2,5 Grad kälter wird, wird das durch den Klimawandel nahezu ausgeglichen. Die Frage ist, wie sich die Niederschläge ändern, da muss das 8.2k-Ereignis sich nicht unbedingt wiederholen, denn damals wurde der ganze Nordatlantik schlagartig oberflächlich abgekühlt, was die Verdunstung stark reduziert. Außerdem kam noch eine normale Klimaoszillation dazu, als zufälliges Zusammentreffen. Nach meinem Stand sind sich die Klimamodellierer noch nicht sicher, was die Folgen wären, dazu fehlen noch einige Parameter. Es könnte am Ende auch darauf hinauslaufen, dass sich hierzulande relativ wenig verändert. Dann steht allerdings bald der gesamte Mittelmeerraum vor derTür, weil die alle aus der Hitze raus wollen. Da sehe ich das viel größere Problem: dass manche Gegenden durch die Hitze praktisch unbewohnbar werden. Die Leute müssen dann ja irgendwohin, und nach Norden ist dann naheliegend.

    Ohne Golfstrom hätten wir nämlich ein Klima wie in Sibirien

    Ganz so kalt wird es wohl nicht, wenn auch die Modelle da noch nicht sehr genau sind, aber trotz Klimawandel kälter als vor 1900. Es ist außerdem noch nicht klar, welche Auswirkung das auf die Niederschläge hätte, da sind m.W. die Modelle zu unsicher. Es gibt einen Vergleichsfall - vor 8200 Jahren ist der große Eisstausee am Südrand des laurentischen Eisschildes (also Nordamerika) zum Atlantik durchgebrochen (dabei ist der heutige St. Lorenz-Strom entstanden). Die riesigen Mengen Eiswasser haben den Golfstrom für etwa ein Jahrhundert unterbrochen, was sich bis in den heutigen Irak in einem deutlichen Kulturbruch und der Aufgabe vieler Siedlungen bemerkbar gemacht hat, weil es nicht nur kälter wurde (das hätte dort wahrscheinlich eher positive Auswirkungen gehabt) sondern v.a. deutlich trockener.

    Wir haben jetzt für wohl eine Woche kein warmes Wasser. Die Heizung tut nicht, weil im Ahrtal eine große Gasleitung geplatzt ist und sie im Moment noch nicht mal drankommen, weil sie unter einer Brücke verläuft. Dauert noch ein paar Tage, und danach müssen die Monteure ausschwärmen, um jede einzelne Anlage wieder in Betrieb zu kriegen - weil jetzt Luft in die Leitungen kommt, springen die nicht von allein wieder an. Ich sehe es positiv: wir haben Juli und nicht Januar, das wäre von echtem Übel.


    Wir sind ja einige km von der schlimmsten Verwüstung entfernt, und da hätte ich bisher nicht erwartet, dass die Infrastruktur Schäden dieser Reichweite erleiden kann durch ein Unwetter. Die Zahl der Toten im Ahrtal wird wohl das bisher schlimmste Hochwasser von 1804 noch übertreffen - obwohl allein die Hubschrauber schon weit über 200 Leute mit Seilwinden gerettet haben.

    Ich war vorhin vier Stunden im Dorf, beim Saubermachen helfen. Da hatte das Wasser teilweise bis zur Höhe der Arbeitsfläche in der Küche gestanden, und dabei sind wir hier oben auf der Hochfläche. Wie es nebenan im Ahrtal aussieht kann man sich in den Nachrichten anschauen.


    Jetzt hoffe ich, dass unsere Heizung nicht heute morgen den Geist aufgegeben hat, sondern "nur" die Gasversorgung gerade nicht funktioniert - dennim Moment hat kein Installateur Zeit, bei all den abgesoffenen Heizungen ringsum.

    Ich musste gerade auf dem Rückweg vom Einkaufen das Auto ein paar hundert Meter vom Haus parken und an den Hauswänden entlangwaten. Unser kleiner Bach hat schätzungsweise 2 m Hochwasser und lässt im tiefer gelegenen Teil des Dorfs alle Keller vollaufen. Solange unsere Tauchpumpe mitmacht, droht uns nix, nur wenn sie ausfällt, drückt das Hangwasser von unten in den Keller - hoffen wir das Beste. Sowas haben wir in den 20 Jahren die wir hier wohnen noch nicht erlebt.

    Die Igel sind inzwischen umgezogen, die Mutter habe ich noch ein paar mal gesehen, sie schaut täglich im Gewächshaus nach, ob ich noch Futter und Wasser hinstelle.


    Gestern war ein Sperber im Hühnerauslauf. Die Hühner waren zwar alarmiert, aber nicht besonders aufgeregt - entweder wissen sie, dass der Sperber zu klein ist, um einer Bresse-Henne gefährlich werden zu können, oder sie hatten realisiert, dass er schon Beute hatte. Die ließ er dann liegen, als er vor mir geflüchtet ist - direkt durch das Schutznetz mit 8 cm Maschenweite, glatt durchgeflogen, die Flugfähigkeiten von Sperber und Habicht sind beeindruckend. Die Beute hatte er schon "küchenfertig" mitgebracht, so akkurat gerupft, dass ich den kopflosen Körper nicht identifizieren konnte; am ehesten war es eine junge Felsentaube.

    Inzwischen habe ich gesehen, dass ich mich getäuscht hatte: es war kein Gartenschläfer, sondern ein Igeljunges. Das schaut immer dann aus dem Nest, wenn ich komme und seine Mutter nicht da ist, da erwartet es sie wohl zurück. War im Dunklen mit Schatten nicht gut zu erkennen, und weil wir hier definitiv Gartenschläfer haben - vor knapp zwei Jahren haben wir mal ein Junges gerettet, das eine unserer Katzen angebracht hatte - habe ich das kleine Kerlchen, von dem ich nur Teile des Gesichts gesehen hatte, dann für einen solchen gehalten. Die Mutter ist wahrscheinlich der Igel, der die letzten drei Jahre immer an der gleichen Stelle bei uns im Garten Winterschlaf gehalten hat, von der Größe passt das.

    Gestern habe ich entdeckt, dass im Gewächshaus zwischen dem untersten Fach des Pflanztischs und dem Boden ein Gartenschläfer sein Nest gebaut hat, aus Material, das er von draußen reingeschleppt hat. Weil er laut geraschelt hat, habe ich erst an einen Igel gedacht. Als ich ihm dann etwas Katzenfutter hingestellt habe, schauten mich aber aus dem Dunkel des Nests zwei große Knopfaugen an, mit dem typischen dunklen "Ralleystreifen" dazwischen. Futter und Wasser hat er gern genommen - ich habe bei der Menge fast den Verdacht, dass es ein Weibchen mit Jungen ist. Hoffentlich lässt sie sich nicht von den zahlreichen Katzen erwischen...

    Kann ich mir vorstellen, die Stichprobe ist zwar arg klein, aber die Schlüsse hören sich logisch an.


    Da kommt noch ein zweiter Punkt dazu: Auffälligkeiten der Sprechweise werden vom unbefangenen Zuhörer womöglich auf die Zweisprachigkeit geschoben und nicht auf "zu doof zum Sprechen" oder was sonst die Reaktionen sein mögen. Mein Neffe hat zumindest im Deutschen (in der zweiten Muttersprache weiß ich es nicht) eine auffällige Sprachmelodie, als einziger Diagnostizierter oder Verdachtsfall in der Familie. Da haben wir früher immer gedacht, dass es die fehlende Übung wäre - jetzt wissen wir es besser, zumal er seine Schulzeit auf einer deutschen Auslandsschule verbracht hat, wo sich das längst hätte abschleifen müssen.

    Bei Wäsche habe ich mir früh eine solide Wurschtigkeit angewöhnt. z.B. habe ich in der Zeit, als ich berufsbedingt Anzugträger war, bei den Hemden immer nur Manschetten, Kragen und den Bereich beidseits der Knopfleiste gebügelt - also das, was unter dem Jacket vorschaut. Bei mir lauert das Problem eher in der Küche und beim Decken des Tischs: Bestecksätze dürfen nicht durcheinandergebracht oder gar gemischt verwendet werden, Geschirr muss wohlsortiert in die Schränke (und zwei Teller unterschiedlicher Sätze auf dem Tisch geht gar nicht), Schüsseln und Kochtöpfe haben ihre feste Stapelordnung (o.k., das hat auch räumliche Gründe, aber sicher nicht nur). Kollidiert leider mit dem Ordnungsprinzip meiner Frau: wo gerade Platz ist, wird das Zeug hingestellt. Aber da Küche meine Zuständigkeit ist, habe ich die Situation unter Kontrolle...