Beiträge von Highlander

    Ich glaub, dieses Jahr ist ein sehr gutes Jahr für die Störche. Hier laufen aktuell jede Menge Störche auf den Feldern rum; gestern hab ich auf einem frisch gemähten Feld sage und schreibe 15 Störche gesehen. Aber es werden bald weniger, denn ab Anfang August fliegen die ersten Jungstörche schon in den Süden. Die Altvögel folgen ihnen dann ab Mitte August.

    Vielleicht eher die Frage, was möchte ich?

    Was macht mich glücklich?

    Es geht ja um mein Leben.

    Ja, stimmt. Man sollte so, wie man lebt, glücklich, bzw. zufrieden sein. Das ist das Allerwichtigste. Da sollte einem auch völlig egal sein, was andere sagen oder wie die das finden.


    Ah, und die tierischen Familienmitglieder sind ja auch noch da.

    Hm, wenn ich mal genauer drüber nachdenk, sind Rocky, Nala und Bibi schon so ein bisschen wie unsere Kinder. Nur, dass die nie erwachsen werden. :/


    Vollzeit arbeiten ist da einfach nicht drin.

    So gehe ich nur ein paar Stunden die Woche arbeiten.

    Ja, aber die paar Stunden Arbeit kosten dir doch genauso viel Energie wie wenn andere Vollzeit arbeiten, oder nicht? Energiemässig leistet du also nicht weniger als jemand, der Vollzeit arbeitet.


    Vielleicht darf ich später mein Hobby zum Beruf machen, wenn alles Flügge ist.

    Das Hobby zum Beruf machen ist eine tolle Sache. Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres, als einen Beruf auszuüben, der einen nicht erfüllt.


    So ging es mir mit meiner Ausbildung auch. Ohne Vitamin B ging da nichts.

    Das war bei mir auch so. Meinen Ausbildungsplatz hab ich auch nur über Vitamin B meines Dads gefunden. Und auch später ging's meistens nur über Vitamin B weiter.


    Ich kann (und will) mich nicht schminken.

    Öhm... ich hab mich mal für eine Faschingsparty in der Schule wie Gene Simmons (der Sänger von Kiss) verkleidet und auch so geschminkt. Ich fand das Gefühl von der Schminke auf der Haut einfach nur ekelig und hab's noch auf der Party wieder abgewaschen, weil mich das fast wahnsinnig gemacht hat. Hab mir auch mal in einem Anfall von Wahn die Fingernägel schwarz lackiert. Das Gefühl vom Nagellack auf den Nägeln war furchtbar. Ich versteh echt nicht, warum Frauen sich sowas freiwillig antun. :face_screaming_in_fear:


    Ansonsten natürlich helfe ich gerne.

    Das ist für mich selbstverständlich.

    Das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich. Also ist das auch was Besonderes. :):thumbs_up:


    Ich glaube allgemein erstmal alles.

    Nachdem ich mehrfach verarscht wurde und auf Fakegeschichten reingefallen bin, bin ich allem gegenüber erstmal sehr skeptisch.

    Und wie kann ich das hinkriegen? Einfach ändern kann ich das nämlich irgendwie nicht.

    Puh, einfach geht das wohl leider nicht. Mir hat's geholfen, mir immer wieder vor Augen zu halten, dass nicht jeder, der sich in einem Forum als Autist ausgibt, auch wirklich einer ist. Manchmal vergleicht man sich in Wirklichkeit mit traumatisierten, introvertierten oder sogar ganz normalen Menschen. Der Vergleich hinkt also im Grunde und dann ist es auch kein Wunder, wenn man sich unfähig fühlt.


    Man denkt sowieso immer schnell, dass man nichts kann und es nichts gibt, auf das man stolz sein kann, aber das stimmt in den seltensten Fällen. Wenn man mal genauer drüber nachdenkt (am besten, wenn man einen richtig guten Tag hat), dann fallen einem doch nach und nach etliche Dinge ein, die man gut kann und auf die man stolz sein kann. Und da muss man auch die vermeintlich "normalen" Dinge mitnehmen, wie z. B. in meinem Fall gutes botanisches und zoologisches Wissen. Für mich irgendwie was völlig normales, aber ich merk auch immer wieder, dass andere Menschen (egal ob nun NAs oder Autisten) dieses Wissen nicht haben. Das ist also nichts normales, sondern was Besonderes. Was Besonderes, in dem man anderen voraus ist.


    Was mir bezüglich "sich mit NAs vergleichen" gut geholfen hat, war ein Vergleich von einem User in einem anderen Forum: Er schrieb, dass man das Leben als eine Art Hürdenlauf sehen kann. Normale Menschen starten in Laufklamotten und Laufschuhen, aber gehandicapte Menschen starten mit langem Wintermantel, in Stöckelschuhen oder mit verbundenen Augen. Klar gewinnen dann meistens die NAs, aber wer leistet denn im Grunde mehr? Leisten die NAs wirklich mehr, nur weil sie gewinnen? Nein! Sie haben nur die besseren Vorraussetzungen und kommen dadurch viel leichter voran. Derjenige im langen Wintermantel muss sich doch viel mehr angestrengen, weil sein Mantel so schwer ist, sich dauernd in den Hürden verheddert und er deswegen immer wieder hinfällt. Der wahre Gewinner ist eigentlich der, der trotz langem Wintermantel weiterläuft, immer wieder aufsteht und nicht aufgibt. Und diesen Vergleich kann man im Grunde auch auf Autisten untereinander anwenden. Der eine muss nur mit Wintermantel loslaufen, der andere aber mit Wintermantel und Stöckelschuhen. Und manche, wie z. B. Nicki's Cousin, müssen mit langem Wintermantel, Stöckelschuhen und verbundenen Augen loslaufen.

    Gerade wenn ich mich mit anderen Usern in anderen Autismusforen vergleiche sehe ich eigentlich immer nur wie scheiße ich bin. :/

    Andere haben eine eigene Familie, Job, können eigentlich tun was sie wollen. Festivals? Kein Problem. Urlaub? Klar doch. Umziehen? Ja sicher doch.. etc etc.

    Das ging mir zuletzt auch immer mehr so und deswegen bin ich da auch gar nicht mehr unterwegs. Das Problem ist ja, da kann sich jeder anmelden und behaupten, er sei Autist, aber ob das dann auch stimmt, steht auf einem anderen Stück Papier. Meiner Meinung nach haben da nicht grad wenig Leute ganz andere Probleme als Autismus.


    Und ich bin der kleine Trottel der schon beim Einkaufen Schwierigkeiten hat und den zweimal die Woche das Haus verlassen überfordert.

    Damit bist du nicht allein. Das geht mir auch nicht viel anders. Aber deswegen ist man noch lange kein "Trottel".


    Klar ich könnte mich auch mit dem frühkindlichen niedrigfunktionalen autistischen Bekannten vergleichen. Da bin ich dann der Überflieger, aber aus irgendeinem Grund vergleiche ich mich immer "nach oben". Ein ungesundes Muster für die Psyche.

    Dank Nicki vergleich ich mich jetzt öfter mal nach unten. Nicki's Cousin ist nämlich ein schwerbehinderter Kanner-Autist. Der lebt komplett in seiner eigenen Welt und ist allein gar nicht überlebensfähig. Gegen den bin ich echt noch verdammt gut dran.


    Ich versuche mich so wenig wie möglich mit anderen zu vergleichen. Jeder hat ein mehr oder weniger heterogenes Begabungs- und Einschränkungsprofil. Das, was ich (gut) kann versuche ich zu festigen und auszubauen. Bei den Einschränkungen gucke ich, ob es Strategien gibt, die anzuschwächen bzw. wie ich sie (auch durch Hilfe oder Vermeidung) kompensieren kann.

    Ja, so ist das meiner Meinung nach auch am Besten.


    Ich weiß auch, dass ich zum Beispiel nie eine Familie "schaffen" würde.

    Dachte ich auch mal. Aber in Form von Nicki, ihrer Mutti und ihrer Oma schaff ich's doch. Naja, Nicki ist aber ja auch selber Autistin und mit ihrer Mutti und Oma versteh ich mich echt sehr gut. Die haben mich quasi adoptiert. Kinder wären mir aber auch zuviel.


    Für mich fühlt sich keine Familie gegründet zu haben/zu gründen also nicht als Verlust an.

    Dann ist doch auch alles in Butter.

    So wenig, wie ich den Kerl ansonsten mag, aber ich fürchte, damit hat er leider recht. Zum einen scheinen manche Ärzte Autismusdiagnosen sehr freizügig zu verteilen und zum anderen gibt's Menschen, die alles andere als Autismus haben, aber unbedingt Autisten sein wollen, (weil man dann ja nicht an sich arbeiten muss und das eine prima Ausrede dafür ist, dass man sich daneben benimmt), die sogar in Autismusforen nachfragen, wie sie sich bei der Diagnostik anstellen müssen, um die Diagnose zu bekommen und die notfalls solange von A nach B laufen, bis sie endlich die gewünschte Autismusdiagnose (am Besten natürlich Asperger-Syndrom, denn das ist für die ja was ganz Besonderes) haben.


    Diese "Autisten" verwässern das Bild von Autismus immer mehr, zumal die ja wirklich oft sehr laut und beharrlich drauf bestehen, dass Autismus keine Behinderung, sondern nur eine Charaktereigenschaft oder andere Art des Seins wäre. Die geben mit ihrer z. T. penetranten Präsenz in der Öffentlichkeit mehr oder weniger vor, was und wie Autismus ist, während die schwer betroffenen Autisten (solche Autisten wie Nicki's Cousin, der völlig in seiner eigenen Welt lebt und allein nicht überlebensfähig ist) mehr oder weniger einfach ignoriert werden und quasi gar nicht mehr existent sind.


    Ich durfte mir sowohl im Reallife als auch im Internet schon mehrfach anhören, dass Autismus ja gar keine echte Behinderung ist und man damit doch ein völlig normales Leben führen kann. Und das sowohl von NAs als auch von anderen Autisten! Da frag ich mich wirklich, wieso ich dann einen GdB von 70 hab, EM-Rentner bin und das ABW brauch. Weil das Leben mit Autismus ja so leicht ist? Nee, ganz bestimmt nicht.


    Ich benutz mittlerweile auch ganz bewusst nicht mehr den Ausdruck "Asperger-Syndrom", weil damit mittlerweile eigentlich mehr oder weniger nur noch eine Charaktereigenschaft gemeint ist und man dahinter keine ernsthafte Behinderung mehr vermutet. Wenn mich jemand fragt, dann bin ich kein "Aspie", sondern ein "schwerbehinderter Autist", denn damit gehen die Leute (noch!) ganz anders um. Irgendwie schon traurig, dass man zu solchen Tricks greifen muss, um ernstgenommen zu werden.

    Aktuell haben wir schwüle 19 Grad bei starker Bewölkung mit einzelnen Schauern und mässigem Nordwestwind. Gestern abend kam plötzlich Sturm auf und eine Viertelstunde später kam dann auch das Gewitter hinterher. Aber das kam dann trotz des stürmischen Eintreffens nicht mehr so recht weiter und hat sich die ganze Nacht gehalten. Auch jetzt donnert das immer noch in der Ferne.