Studie zum Thema Blickkontakt

  • Eine neue Studie liefert lt. den Durchführenden überraschende Ergebnisse:


    Es wurde festgestellt, das autistische Erwachsene nicht 'gestresst' sind, wenn sie einem anderen in die Augen schauen, der ihnen auch in die Augen schaut.

    Vielmehr sind NAs 'gestresst', wenn sie einem anderen in die Augen schauen, der ihnen nicht in die Augen schaut.


    Die Macher der Studie halten fest, das dies natürlich weiter untersucht werden muss und sie noch keine endgültigen Schlussfolgerungen ziehen wollen.


    Aber, sie nehmen an, das der Stress den NAs empfinden, wenn ihre Versuche Augenkontakt herzustellen nicht erwidert werden, die NAs aufdringlich werden lässt. Das wiederum führt dazu, dass sich die Autisten unwohl fühlen.


    Diese Schlussfolgerung würde lt. den Durchführenden der Studie im Einklang mit der Doppelten Empathie Perspektive stehen:

    Double empathy problem (DEP)

    (Siehe hier)



    Hier der zugängliche Teil des Forschungsartikels:


    https://doi.org/10.1177/13623613221148553

  • Das ist interessant Zazie


    Ich finde das unlogisch.

    Ich für meinen Teil fühle das anders.

    Definitiv.

    Es ist der Blickkontakt der Augen, der ein Zuviel an Nähe, ein Zuviel an Bindung herstellt.


    Wie bei Hunden.

    Die kommen auch an, wenn man Augenkontakt hat.


    Die Erfahrung habe ich für mich jedenfalls gemacht. Ist ja nicht jeder gleich.


    Liebe Grüße sagt Klarissa 👋🏻

  • Ich empfinde zu langen Blickkontakt nicht als Stress.

    Das was KlarissaKunst geschrieben hat trifft es viel besser.


    In der Zeit, in der ich Selbstständig gearbeitet habe, hat mir ein Kunde mal unterstellt, ich würde ihn anlügen, weil ich ihm nicht in die Augen schaue. Damals habe ich mir keine weiteren Gedanken über diese Aussage gemacht. Heute sehe ich es als ein Puzzelstück.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Ja, KlarissaKunst ich finde das auch sehr interessant.


    Ob es unlogisch ist?

    Ich weiß nicht...

    Ich muß wohl noch was drüber nachdenken.


    Im Artikel steht, das bei Autisten kein messbarer Stress festgestellt werden kann, wenn sie anderen in die Augen schauen.

    “Many autistics report being distressed by eye contact, but eye-tracking studies suggest that eye contact is associated with hypo-arousal rather than hyper-arousal in autism.“ (Zitat: siehe oben)


    Viele Autisten berichten ja auch, dass sie gelernt haben anderen in die Augen zu schauen, weil es von ihnen erwartet wurde.

    Auch häufig berichtet, dass sie die anderen dann anstarren.

    Es fehlt die Intuition, wie lange Augenkontakt angebracht ist.

    Die Reaktion der NAs wird daraufhin sicherlich auch wieder Stress sein.


    Ich selber schaue nicht in die Augen, sondern auf den Mund.

    Aber warum schaue ich nicht in die Augen frage ich mich..

    Schaue ich nicht in die Augen, weil es mich verwirrt oder stresst?

    Oder weil ich keine Informationen aus den Augen lese und es somit für mich irrelevant ist?





    Zitat von tinker

    Ich empfinde zu langen Blickkontakt nicht als Stress.


    Das ist doch auch ein Ergebnis der Studie.

    Für Autisten ist es angeblich kein Stress anderen in die Augen zu schauen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Zazie () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Zazie mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Studie verwirrt mich etwas.


    Das in die Augen schauen empfinde ich oft als unangenehm, weil es sich manchmal zu nah anfühlt.

    Manchmal kann ich mich auch nicht konzentrieren, wenn ich jemanden in die Augen schaue.

    Je nach Mensch und Tagesverfassung sehr unterschiedlich.

    Wenn ich einen guten Tag habe und in die Augen des anderen schaue, habe ich das Gefühl, das der meinem Blick ausweicht.

    Ist mein Blick dann zu intensiv?

    Bei meiner direkten Familie gibt es keine Probleme.

  • Zitat von Meditie

    Die Studie verwirrt mich etwas.

    Ja, so geht es mir auch Meditie.

    Sie wirft bei mir so einige Fragen auf...

    Z. B. Ist es für Autisten vielleicht deshalb unangenehm anderen in die Augen zu schauen, weil dieser Blickkontakt für das NA-Gegenüber immer nicht stimmig ist?

    Die NAs daraufhin immer mit Stress regieren?

    Und es deshalb für Autisten dann unangenehm wird?




    Ein wichtiger Hinweis zur Studie:

    Der 'Andere' im Versuchsaufbau hat nicht interagiert.

    Er hat entweder nur in die Augen geschaut oder im anderen Fall nur Blickkontakt vermieden.

    Die Studiendurchführenden weisen im Text darauf hin, dass als nächstes natürlich Studien mit interagierenden 'Anderen' durchgeführt werden müssen.

    “In our study, participants’ partner remained passive, displaying no specific reaction when a mutual gaze was shared or not. Future studies should test different partner reactions to gaze in various social contexts.“ (Zitat: siehe oben)

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