Alles rund um die Kunst

Derzeit läuft im Göttinger Künstlerhaus wieder einmal eine Ausstellung des regionalen Künstlerbundes "Kreis 34".

Dort will ich heute am späteren Nachmittag noch hin. Diese Ausstellungen sind immer sehr vielfältig und abwechslungsreich.

Kasseler Künstler - Nekropole

Kennt ihr schon die bei Kunstliebhabern sehr bekannte Künstler-Nekropole am Blauen See im Habichtswald bei Kassel?

Ich war länger nicht dort, will sie heute Nachmittag mal wieder besuchen.

Diese Künstler-Nekropole ist eine -zumindest in Deutschland- einmalige Sache und geht zurück auf eine Idee, die der Kasseler Kunstprofessor Harry Kramer

(1925-1997) um 1990 hatte: Künstler von Weltrang, oft Teilnehmer der Kasseler Kunstausstellung Documenta, erschaffen dort im Wald schon zu Lebzeiten ihr eigenes Grabmunument und werden eines Tages auch dort bestattet (i.d.R. als Urne). So ruhen in der Nekropole z.B. bereits Heinrich Brummack, Fritz Schwegler und Karl Oskar Blase. Auch Harry Kramer ist dort beigesetzt, allerdings anonym; er hat sich -aus mir unbekannten Gründen- kein eigenes Grabmal geschaffen.

Künstler-Nekropole – Wikipedia

de.wikipedia.org

Wie ich gehört habe, sind in jüngerer Zeit in der Nekropole zwei weitere Künstler-Grabmale geschaffen worden, die im Wikipedia-Artikel noch keine Erwähnung finden. Ich werde nachher danach schauen. Meine Kamera nehme ich auch mit.

tinker: Der Vergleich mit einem Friedwald mag nicht ganz abwegig sein. Allerdings finden sich in klassischen Friedwäldern ja zumeist nur kleine Namensschildchen an den Bäumen, die an die Verstorbenen erinnern, keine großen Grabmonumente. Die Künstler-Nekropole ist ein höchst exklusiver Bestattungsort. Kunstschaffende, die an einer Beisetzung mit Grabkunstwerk dort interessiert sind, müssen von einem speziellen Komitee dazu eingeladen werden.

Inzwischen bin ich zurück aus dem Habichtswald und habe auch ein paar Bilder gemacht. Hier zunächst die beiden jüngsten Grabmonumente der Künstlernekropole, welche noch nicht im Wikipedia-Artikel verzeichnet sind.

Das Werk von E. R. Nele (geb. 1932) nahe beim Ufer des Blauen Sees:

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Die schon hochbetagte Künstlerin ist offenbar nach wie vor aktiv. Hoffen wir, dass es noch ein Weilchen dauert, bis sie dort ihre letzte Ruhe finden wird.

Auch schon zu den älteren Jahrgängen zählt Gernot Minke (geb. 1937). Er hat eine Art Lehm-Iglu geschaffen:

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Im Inneren des begehbaren Baus gibt es eine interessante Akustik.

Hier noch zwei Werke, die an ebenfalls bedeutende Künstlerpersönlichkeiten mit Bezug zu Kassel erinnern, die aber nicht in der Nekropole ruhen.

Ein Gemälde in einem Glaskasten an einem Baum von Blalla W. Hallmann (1941 - 1997), der mit dem Nekropolen-Gründer Harry Kramer gut bekannt war:

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Hallmann war selbst daran interessiert, für sich ein Grabmal in der Nekropole anzufertigen. Er starb jedoch, bevor er dies verwirklichen konnte.

Das Bild, das er kurz vor seinem eigenen Tod gemalt hat, trägt den Titel "Abendtreffen auf der Waldlichtung - Harrys Abschied". Kramer und Hallmann starben beide 1997. Das Bild stammt aus dem Besitz von Kramers Witwe.

Dieses antik wirkende Werk erinnert an Manfred Schneckenburger (1938 - 2019). Er war u.a. der künstlerische Leiter zweier Documenta-Ausstellungen 1972 und 1987:

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Abschließend noch ein Blick auf den Blauen See. Er ist eigentlich nur ein einfacher Weiher im Wald, der im 19. Jahrhundert durch Basaltabbau ("blauer Stein") entstand und etwa 1 ha groß ist:

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Vielleicht hat ja jetzt jemand Lust bekommen, diesen romantischen und etwas geheimnisvollen Ort einmal zu besuchen.

Heute Nachmittag geht es für mich ins Schloss Wilhelmshöhe zur Gemäldegalerie Alte Meister. -Zur Abwechslung mal keine Moderne Kunst.

Dieses berühmte Museum in meiner Heimat kenne ich natürlich schon seit Kindertagen. Es beherbergt eine bedeutende Sammlung mittelalterlicher und vor allem frühneuzeitlicher Werke. Viele bekannte Namen sind dort vertreten wie z.B. Rembrand, Rubens, Cranach, Tizian, um nur vier zu nennen.

Das Museum hat einen informativen Wikipedia-Artikel:

Gemäldegalerie Alte Meister (Kassel) – Wikipedia

de.wikipedia.org

Noch um einiges älter als die "Alten Meister" sind die Werke der Kasseler Antikensammlung, die eine bewegte Geschichte hat und nun schon seit fast 50 Jahren ebenfalls im Schloss Wilhelmshöhe zu Hause ist:

Antikensammlung (Kassel) – Wikipedia

de.wikipedia.org

Ein Besuch dort lohnt sich immer. -Und für mich als Mitglied des Museumsvereins kostet er nicht einmal etwas. Eine kleine Spende in die Sammelbox gebe ich aber schon.

Heute am späteren Nachmittag besuche ich mal wieder das Göttinger Künstlerhaus. Es läuft wie oft am Jahresende die Jahresausstellung einer lokalen Künstlervereinigung, des Bundes Bildender Künstlerinnen und Künstler Südniedersachsen.

Künstlerhaus Göttingen

Den Ausstellungsteil im Erdgeschoss ("Weißer Saal") kenne ich bis jetzt noch nicht.

Weihnachtsmarkt und Kaiserring - Goslar im Advent

Diese Woche will ich nach Goslar im Harz. Die gar nicht sehr große Stadt (etwa 50.000 Einwohner) hat einen der größten und schönsten Weihnachtsmärkte in ganz Niedersachsen.

Außerdem stellt um diese Jahreszeit stets der aktuelle Träger des Goslarer Kaiserringes eine Auswahl seiner Werke im Mönchehaus-Museum für zeitgenössische Kunst aus.

Der Goslarer Kaiserring ist eine der renommiertesen Auszeichnungen für Künstler weltweit. Die Liste der Preisträger seit der Stiftung 1975 enthält viele illustre Namen. Hier nur ein paar davon:

Henry Moore, Joseph Beuys, Hans Haacke, Sigmar Polke, Jenny Holzer, Isa Genzken.

Dieses Jahr geht der Kaiserring an Yuri Albert und Vadim Zakharov, zwei Künstler russischer Herkunft, die seit langem in Deutschland leben und wirken.

Dazu gibt es wie jedes Jahr das Kaiserringstipendium für Künstler jüngerer Genaration. Preisrtägerin dort ist diesmal Hangama Amiri, eine amerikanische Künstlerin mit pakistanischen Wurzeln. Auch sie stellt im Mönchehaus aus.

Das wird sicher wieder ein interessanter Nachmittag in Goslar!

Mönchehaus Museum Goslar

Heute Nachmittag besuche ich wieder Schloss Wilhelmshöhe. In der dortigen Gemäldegalerie hat kürzlich eine neue Sonderausstellung eröffnet: "Alte Meister que(e)r gelesen."

Alte Meister und die Homoerotik: Gemäldegalerie Kassel zeigt Ausstellung zu queerer Kunst

"Alte Meister que(e)r gelesen" - das ist der Titel einer neuen Ausstellung im Schloss Wilhelmshöhe. Sie bietet einen neuen Blick auf weltbekannte…

www.hessenschau.de

Die Ausstellung hat schon einiges Aufsehen erregt und ist nicht unumstritten.

Weniger kontrovers geht es sicher im benachbarten Großen Gewächshaus zu. Dort hat mit dem Advent die Öffnungssaison begonnen, die bis zum 1. Mai geht.

Heute Nachmittag will ich die Caricatura in Kassel besuchen.

Die "Galerie für komische Kunst" befindet sich im alten Kasseler Hauptbahnhof nahe der Innenstadt. Seit dieser nicht mehr Kassels wichtigste Bahnstation ist (das ist heute der Bhf. Wilhelmshöhe), heißt er auch Kulturbahnhof.

Die Caricatura ist auch überregional bekannt. Ich selbst war bislang nur selten dort, obwohl es sie schon seit vielen Jahren gibt. Da wird es mal wieder Zeit.

Natürlich hat die Carikatura auch einen Internetauftritt:

Caricatura

Die Caricatura Galerie zeigt in mehreren Ausstellungen pro Jahr Arbeiten aus den Bereichen Cartoon, Karikatur, Komische Zeichnung und Malerei

caricatura.de

Ja, der Besuch in der Carikatura hat sich gelohnt! Es gab viele originelle Bilder zu sehen.

Die Ausstellungsbesucher wurden noch um ein Votum gebeten für den alljährlich verliehenen Publikumspreis. Ich habe für eine Karikatur von Uli Döring gestimmt, die auf dieser Seite abgebildet ist:

Beste Bilder 2023

Ausgewählte Künstler bringen Ordnung ins Chaos des letzten Jahres mit dem ultimativen Jahresrückblick "Beste Bilder 2023".

caricatura.de

Die Seite lässt sich leider nur als ganze verlinken. Ich meine bei den Abbildungen unten auf der Seite diejenige in der oberen Reihe rechts mit Laurel & Hardy.

Ginome: Du kannst ja wenn Du möchtest ganz einfach zur Caricatura gelangen: Einfach mit der Regiotram von Hofgeismar nach Kassel Hbf. fahren, dann stehst Du schon fast vor der Tür.

tinker: Ja, das stimmt. Ist wohl etwas ungeschickt gemacht. Aber auf der verlinkten Seite sind weiter unten etwa ein Dutzend Karikaturen abgebildet. Ich habe davon die Karikatur oben rechts gewählt.

("Mehrgewichtig und Verhaltensoriginell").

Ich habe meinen Post von vor knapp einer Stunde nochmal leicht verändert. Vielleicht ist es jetzt klarer. Das kleine Vorschaubild finde ich leider auch nirgends sonst. Ist von den Machern der Seite evtl. mal dort vergessen worden.