Schwieriges Verhalten von Kindern

  • Ich bin auch häufig so ausgetickt, wenn ich einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte, mich bedrängt fühlte. Und das nicht sagen konnte. Auch das ist heute noch so. Doch heute kann ich eher vorher aus der Situation raus.

    Das ist aber ein Meltdown. Den kenne ich auch.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Experimente von ihm haben wir hier auch sehr ausführlich.


    Da wäre zum Beispiel die Tür als Nussknacker und weiterführend dann als Knacker von allem Möglichen oder das Springen auf eine volle, verschlossene Milchpackung (Ergebnis kann man sich vorstellen) und trotz des Ergebnisses "Riesensauerei, Eltern sauer, viel Arbeit" stand er nur wenig später auf einem Kanister mit destilliertem Wasser.

    Sich drehende Dinge sind super spannend. Anfangs war es einfach nur Waschmaschinenkino, inzwischen wird zB experimentiert mit: Wenn ich x drauflege, und die Geschwindigkeit variiere, wo kommt es jeweils an?

    Stellt man das Kind an eine Wasserfontäne, ist es die nächsten Stunden beschäftigt.


    Daher überlege ich gerade, ob eventuell auch soziale Experimente dabei sein könnten.



    Ich habe auch das Gefühl, er hat Schwierigkeiten mit dem Abstrahieren oder Übertragen von Gesetzmäßigkeiten auf andere Situationen.

    Er erfragt jedenfalls immer wieder dasselbe mit nur kleinen Variationen.



    Ich habe ihn die letzte Zeit noch genauer beobachtet und habe das Gefühl, dass er permanent unter Anspannung steht und dass in den wilden Minuten die Anspannung zu hoch ist.


    Das kann echt schnell gehen.

    Gestern habe ich mit ihm gespielt und er hat plötzlich vor positiver Aufregung geschrien und ist losgerannt.

  • Das ist aber ein Meltdown. Den kenne ich auch.

    Ok

    Ich lese mir das noch mal richtig durch.


    Ich kenn dieses Verhalten.

    Wie von dem Kind beschrieben auch von meinem Vater. Von meiner Oma auch.


    Ich versuch das mal zu trennen.

    Also den Unterschied zum Meltdown


    Ja, doch, so war ich leider auch.


    Habs mir nochmal durchgelesen.

    Schäme mich aber dafür. Aber nicht währenddessen. Hinterher.


    Und ich weiss leider nicht warum ich das dann mache oder gemacht habe. Aber ich habe eine Erinnerung daran.


    Tut mir leid, Zimt

    Ich kann dir das nicht näher erklären.


    Deine Beobachtung scheint mir richtig zu sein. Das ist ohne Grund so.

    Mein Wunsch dann an meine Mitmenschen ist : Ignorieren


    Und kein Drama draus machen. Das war immer mein Wunsch.


    Edit :

    Einen Unterschied gibt es aber : Wir sind nie körperlich anderen gegenüber geworden.


    Also das ich mich jetzt auf jemanden draufgesetzt hätte. Sowas nicht

    2 Mal editiert, zuletzt von KlarissaKunst () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von KlarissaKunst mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Experimente finde ich jetzt nicht schlimm ^^ Früher sagte man dazu "sind halt Jungs" :)

    Da hab ich schlimmere Experimente gemacht.

    Ich hatte zb vom Puppenhaus eine kleine Glühbirne an zwei Drähten. Die hab ich in die Steckdose gesteckt. Ja sie leuchtete. Dann hab ich die Fassung der Glühbirne mit den Fingern angefasst und verdammt viel Glück gehabt. Der Berührungspunkt war nicht groß und ich verlor nur etwas Haut.

    Vermutlich hatten meine Schuhe Gummisohlen.^^"

    Oder all die Beeren und Früchte die ich einfach probierte. In der Stadt wächst viel Zierkram. Nicht alles ist mir bekommen.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ich war jetzt beim Autismuszentrum zu einer Beratung und dort wirkte man gar nicht überrascht von dem Verhalten.

    Das sei eben seine Art, mit Überreizung umzugehen.


    Gestern konnte ich das auch nochmal gut beobachten. Da war nämlich die Schuluntersuchung zusammen mit einer weiteren für die Eingliederungshilfe. Das ging sehr lange, man hat ihm angesehen, wie er unruhiger wurde und versucht hat, sich zusammenzureißen, aber am Ende ist er laut hüpfend und schreiend und händeflatternd durchs Zimmer gerannt, mit genau demselben Gesichtsausdruck wie wenn er Quatsch zu Hause macht und auch mit solchen Sachen wie nach der Ärztin zu treten- lachend.


    Ich habe mir ein Buch bestellt von UK zu herausfordernden Verhalten, wo auch ein Poster ist, was sehr übersichtlich verschieden Gründe dafür und Ideen für den Umgang damit darstellt. Das wurde mir im Autismuszentrum gezeigt und ich fand es gut.


    Ich habe beim Termin im Autismuszentrum auch Videos gezeigt und die Situation beschrieben.

    Die Reaktion war: "Warum hat der eigentlich nur eine Verdachtsdiagnose?!"


    Man fand ihn deutlich autistisch im Verhalten.

  • Zimt


    Das ist auch eher der Punkt dass Du hier persönliche Sichtweisen von uns Autisten bekommst die für neurotypische Menschen anders aussehen können und auch anders beobachtet werden und was sie beobachten, auch nicht unbedingt falsch sein muss.


    Ich denke mir auch oft, dies und das trifft nicht auf mich zu und schätze es anders ein, aber dann manchmal in entsprechender Situation gibt es dann doch Momente wo ich merke, dass es sehr wohl so ist.

    Hatte ich gerade eben nämlich auch wieder beim Psychiater.


    Da spielt der für sich personenbezogene Faktor eine große Rolle, man hat seine Gründe dafür gedanklich im Hinterkopf und schon scheint dies und das für einen selbst nicht zuzutreffen.

    Wenn man immer wüsste was genau das Problem für Andere ist, könnte man sich seinen Autismus quasi abgewöhnen. Aber so ist das eigentlich nicht und man merkt da manchmal eher Reaktionen von Anderen, sich daraus ergebende Umstände und eher Häppchen von dem was man gerade eventuell falsch gemacht hat.


    Gibt ja zB auch genug die durch unbewusste Unhöflichkeit auffallen und wenn Du fragst heißt es von Ihnen selbst, dass sie überhaupt nicht unhöflich sind sondern war gerade nur 'weil' und unhöflich schon mal gar nicht.

    Beide Perspektiven zu kennen ist ein Punkt der wichtig ist (auch um sein Kind besser zu verstehen), aber dass es so ankommt ist letztendlich das Problem.

    Und die Sichtweise der NT-Wahrnehmung damit auch irgendwie in sich Fakt. Sonst hätte auch ich keine Schwierigkeiten.

    Da hab ich lange für gebraucht für diese Einsicht und seit dem geht's auch etwas vorwärts bei mir.


    Wobei das Rumwerfen von Gegenständen usw, hab ich tatsächlich nie getan.


    Wenn die Ärzte aber schon so sicher sind, scheint es ja Zusammenhänge zu geben.

  • Gibt ja zB auch genug die durch unbewusste Unhöflichkeit auffallen und wenn Du fragst heißt es von Ihnen selbst, dass sie überhaupt nicht unhöflich sind sondern war gerade nur 'weil' und unhöflich schon mal gar nicht.

    Das ist bei mir der Fall.


    Mir wurde auch das Lügen unterstellt obwohl ich nicht log.


    Wobei das Rumwerfen von Gegenständen usw, hab ich tatsächlich nie getan.

    Ich auch nicht. Ich habe "nur" geschriehen und geweint. Ganz selten habe ich auch mal zugeschlagen wenn der Grund eine Person war. Heute ist noch Fluchen dazu gekommen. *hüstel*

    Ich schlage aber nicht mehr. Da gehe ich eher aus der Situation solange es noch möglich ist. Als Kind hat man nur diese Möglichkeit nicht. Da muss man ja in der Situation bleiben.


    Sachen durch die Gegend werfen und dabei lachen.. das hat mit einem Meltdown nichts zu tun. Da bin ich mir recht sicher. :/

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Das ist bei mir der Fall.


    Mir wurde auch das Lügen unterstellt obwohl ich nicht log.

    Das ist übel und kenne ich auch.

    Hab bei einem beruflichen Einkauf mal Material vergessen und mir wurde unterstellt, ich hätte das extra gemacht um den Arbeitstag so entspannt ohne zu arbeiten abzukürzen, was wirklich nicht der Fall war und es wirklich vergessen hatte. Mein 'Oh Mist' darauf, wirkte auf den Vorgesetzten so unglaubwürdig, dass er mir das überhaupt nicht abgekauft hatte.


    Sachen durch die Gegend werfen und dabei lachen.. das hat mit einem Meltdown nichts zu tun. Da bin ich mir recht sicher. :/

    Kenne ich selbst so auch nicht.

    Ich wurde auch wenn immer laut und teilweise körperlich agressiv auf den Auslöser. Wusste also meist warum und wegen was und wem. Darauf hatte ich dann einen explodierenden Fokus und alles Andere war ausgeblendet und für mich nicht mehr präsent.

    Besser kann ich es für mich nicht beschreiben.

  • Das Thema Lügen hatte mein Kind auch.

    Dabei lügt er nie!

    Und wenn er mal versucht, dann fällt es wirklich auf. Manchmal versucht er das mit mir um sich etwas zu erschleichen. Aber dann geht es um Chips oder Spielzeit. Das ist dann eher ein Spiel für ihn mit mir. Er grinst dann von einem Ohr zum anderen.


    Mein Kind wird in der Überlastung ruhig und zieht sich zurück.

    Früher hat er den Druck in zerstören rausgelassen. Dann musste ein Heft oder Stift dran glauben. Oder bei Füße scharren abreagiert. Aber immer seins, nie fremdes.

    Heute geht er in seiner Freizeit viel laufen. Berg hoch und runter, zum auspowern.

    Oder er tobt sich bei Computerspielen aus.


    Aber da reagiert jeder anders.

    Ich glaube darum gibt es auch nicht den Autisten.

    Da kommt viel zusammen.

  • Das Thema Lügen hatte mein Kind auch.

    Dabei lügt er nie!

    Ich vermute ja, dass es an der Mimik liegt und an mangelndem In-die-Augen-schauen. Bei Nichtautisten ist es wohl ein typischen Zeichen für Lügner, dass die nicht in die Augen schauen.

    Ich fand das echt schlimm als Kind. Mir wurde tatsächlich NIE geglaubt. Immer hieß es ich würde lügen.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Ginome


    Ja da denke ich auch vor Allem die Mimik und der wenige Augenkontakt.

    Das ist dann für manche vermutlich gleichbedeutend mit stimmt nicht = Mimik und eventuell Scham = kein Augenkontakt ( lügt also vermutlich )

    Könnte ich mir auch vorstellen.

  • Meditie


    Ich habe ein Buch von TEACH zu Hause, auch zu herausforderndem Verhalten.

    Allerdings sind sehr viele Beispiel darin von Menschen, die auf Heimbetreuung angewiesen sind. Als Grundgedanken hab ich rausgelesen, dass Prävention und das Erkenne persönlicher Spannungszustände und -merkmale wichtig sind.


    Ich würde gerne das Verhalten "rumschreien, werfen und treten" (und neuerdings auch beleidigen) durch etwas Gesellschaftstauglicheres ersetzen, aber ich habe absolut keine Idee, was das sein könnte.


    Mir tut es sehr leid, dass er sich damit sozial im Kindergarten schon total ins Abseits bringt.



    JelDo


    Die persönlichen Ansichten von anderen Autisten sind mir auch sehr wichtig, denn ich finde diese Sicht wertvoll und wichtig.


    Nur durch Austausch kann man ja die Rätsel der gegenseitigen Kommunikation lösen.


    Mir bleibt sonst zu Hause nur das Beobachten und das Bilden von Hypothesen, bis mein Kind alt genug ist, um selber darüber zu reden.



    Ginome


    Zitat

    Sachen durch die Gegend werfen und dabei lachen.. das hat mit einem Meltdown nichts zu tun. Da bin ich mir recht sicher. :/


    Ja, das denke ich auch. Es wirkt absolut nicht wie eine der Beschreibungen, die ich dazu gelesen habe und das ist es auch, was mich stutzig macht.


    Wie ist das: Hat jeder Autist mal Meltdowns? Oder kann es sein, dass man die mit der passenden Umgebung vermeiden kann auch als Kind?


    Ich erinnere mich nur an einen einzigen Fall, wo das zutreffen könnte und da war er ein Baby.


    Wobei wir zu Hause auch (zumindest für NTs) recht reizarm leben und auch wenig Leute treffen.

    Und es war schon immer so, dass wir ihn aus der Reizsituation rausgezogen haben, wenn ihm für uns erkennbar etwas zuviel war.


    Ich habe lange gezweifelt, ob er wirklich Autist sein kann.


    Aber er zeigt so viel, was typisch ist und die, die viele Autisten kennen, sagen, er wirke absolut wie einer.



    JelDo


    Zitat

    Hab bei einem beruflichen Einkauf mal Material vergessen und mir wurde unterstellt, ich hätte das extra gemacht um den Arbeitstag so entspannt ohne zu arbeiten abzukürzen, was wirklich nicht der Fall war und es wirklich vergessen hatte. Mein 'Oh Mist' darauf, wirkte auf den Vorgesetzten so unglaubwürdig, dass er mir das überhaupt nicht abgekauft hatte.


    Das könnte auch an der Betonung beim Sprechen gelegen haben.

    Und man würde als NT entsprechende Mimik erwarten, also zB zusammengezogene Augenbrauen (gibt natürlich noch mehr Details) und ein wenig Scham zu zeigen, würde man eher erwarten als Reaktion auf den offensichtlichen Fehler mit der blöden Auswirkung.


    Meditie


    Mein Sohn lügt eigentlich auch nicht. Seit Kurzem versucht er es manchmal, aber er grinst dabei so offensichtlich, dass es total klar ist.

    Allerdings ist er auch grad in dem Alter, in dem NT-Kinder ihre Fähigkeiten in dem Bereich erst zu entwickeln beginnen. Daher mal abwarten, wie sich das noch entwickelt.

  • Wie ist das: Hat jeder Autist mal Meltdowns? Oder kann es sein, dass man die mit der passenden Umgebung vermeiden kann auch als Kind?

    Ich glaube so passend kann die Umgebung gar nicht sein um das zu 100% zu vermeiden.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Hmm, dann bleibt es noch weiter rätselhaft.



    Als er drei war, gab es auch viele rätselhafte Situationen und eine war ganz besonders:


    Er ging in einen Kindergarten und es war Winter. Ich habe ihn abgeholt, er war von 8/9:00-15:00 dort gewesen, in seiner Gruppe 15 Kinder und eine Erzieherin.



    Er verweigerte die Jacke. Er war schon immer wenig kälteempfindlich, aber es war wirklich kalt.


    Er saß zitternd und weinend im Fahrradanhänger, den ich als Kinderwagen zum Schieben benutzte, und verweigerte alles, was ihn hätte wärmen können:


    Eine Decke, ein warmes Getränk und eben die Jacke. Oder aussteigen und rennen.


    Es war so kalt, dass er zitternd dasaß. Er wollte nichts, nur den Papa, und viel mehr könnte er auch nicht sagen.

    Zwangsanziehen, wie mir manche Eltern später vorgeschlagen hatten, hätte zu wieder Ausziehen und einem körperlichen Kampf geführt.


    Es blieb mir nur, schnellstmöglich nach Hause zu kommen.



    Dieser Kindergarten hat dann später rückgemeldet, dass er dort völlig verloren und überfordert runstehe und später, dass er den Vormittag damit verbringe, nichts zu tun, ins Leere zu starren und auf nichts zu reagieren.


    Wir haben dann den Kindergarten gewechselt.

  • Die persönlichen Ansichten von anderen Autisten sind mir auch sehr wichtig, denn ich finde diese Sicht wertvoll und wichtig.


    Nur durch Austausch kann man ja die Rätsel der gegenseitigen Kommunikation lösen.


    Mir bleibt sonst zu Hause nur das Beobachten und das Bilden von Hypothesen, bis mein Kind alt genug ist, um selber darüber zu reden.

    Sehr gute Einstellung, das ist wirklich viel wert.

    Da werden nämlich vermutlich einige sehr unterschiedlich in Situationen reagieren und man hat mal mehrere Perspektiven und Verhaltensweisen gehört.


    Bei mir war zB wie gesagt das chaotische selber nicht. Sondern ich war auf das Objekt, die Situation, die Umstände, die Gestalt fokussiert, was mich meiner Meinung nach in diese Situation gebracht hat und ich keinen Ausweg, Rückzug usw mehr hatte. Die Restenergie hatte mir dann nur noch gereicht um mich gegen die auslösenden Umstände zu wehren und das kurz, knapp, schlagartig, zielgerichtet ohne Chaos drum herum.

    Danach bin ich dann dahin wo ich alleine sein kann und habe vor mich hin vegitiert.

    Da fand ich zB immer besonders schlimm wenn andere wie auch meine Eltern relativ unmittelbar danach klärende Gespräche in dem Zustand mit mir führen wollten, weil ich eigentlich gar nicht mehr anwesend und nicht in der Lage dazu war.

    Und das kann bei einem anderen wirklich wieder anders sein.

  • Genau so habe ich es ganz oft beschrieben gelesen und das sehe ich an meinem Kind nicht und das lässt mich rätseln.


    Er hatte lange Schreianfälle, oh ja. Das konnte auch durchaus mal 45 Minuten gehen.

    Aber die Ursache war eher kleinkindtypisch und danach war er nicht so k.o.


    Ich habe gesehen, dass es noch andere tiefgreifende Entwicklungsstörungen gibt, aber die sind nicht so richtig erklärt.


    Was ich an meinem Kind beobachtet habe:


    - Echolalie

    - repetitives Verhalten

    - ungewöhnliche Interessen (z.B. Türschließer)

    - Stimming, sehr oft, intensiv und zerstörerisch

    - Reizempfindlichkeit v.a. ggü Lärm, früher auch Licht

    - lange Zeit Angst vor anderen Kindern gehabt

    - grobmotorisch gut, feinmotorisch ungeschickt

    - Schwäche beim Erkennen von Gesichtern

    - erkennt Körpersprache und Mimik nicht gut

    - wechselseitige Gesprächsführung schwierig (er erzählt seins und geht nicht auf das vom Gegenüber ein. Das wird aber besser)

    - reagiert oft nicht

    - verkennt/missversteht soziale Situationen

    - erkennt nicht, wenn er sich danebenbenimmt (rennt zB so laut schreiend umher, dass sich alle verwundert und teils verärgert nach ihm umdrehen, er tritt dabei auch gegen Gegenstände oder schreit im Bus umher)

    - auffällige visuelle Wahrnehmung. In Tests gut, im Alltag übersieht er oft Offensichtliches

    - bekommt soziale Regeln nicht mit

    - spielt deutlich anders als Gleichaltrige. Hat erst mit 5 Rollenspiel entwickelt

    - kein Interesse an sozialen Geschichten. Lieber Sachwissen

    - fragt zig Einzelheiten ab, erkennt aber nicht das große Ganze

    - nimmt Hunger, Kälte nicht so schnell wahr


    Was ich nicht beobachtet habe:


    - Meltdowns

    - Shutdowns

    - Beharren auf Routinen in ungewöhnlichem Maße

  • auffällige visuelle Wahrnehmung. In Tests gut, im Alltag übersieht er oft Offensichtliches

    Was meinst Du damit genau?

    Autisten haben ja eigentlich eine sehr gute Detailwahrnehmung. Das große Ganze wird aber nicht gesehen.

    So wie man sagt "Sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht".

    Hat erst mit 5 Rollenspiel entwickelt

    So früh?

    Das hab ich erst mit fast 30. Pen and Paper hat gute Regeln. :)

    Wobei mein erster P&P-Vetsuch mit Anfang 20 noch gründlich in fie Hose ging. Ich hab gar nicht kapiert wie das gehen soll.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Er sieht... Ach, am besten gebe ich Beispiele. Ich weiß einfach nicht, wie er sieht.


    - Er hat die Oma begrüßt mit: "Die Schraube an deinem Türschloss ist locker."


    - Bei uns wurde im Hof ein Fahrradunterstand gebaut. Den hat er nicht gesehen. Erst, als ich ihn darauf hingewiesen habe.


    - Er puzzelt nicht gut und konzentriert sich auf die Form, aber nicht auf das Bild.


    - Er verlegt Dinge und sieht sie nicht. Ich gucke mich einmal im Raum um und finde sie recht fix.


    - Beim Entwicklungstest sollte er mit Holzförmchen Bilder nachlegen und hat die Aufgabe auch korrekt gelöst, aber sehr ungewöhnlich. Nämlich in 3 D statt wie gefordert 2 D.


    - Seine Ortsangaben sind eher so: "Mama, wir waren da, wo der große Stein in dem Gully steckt. Da, wo immer so viele Leute sind."



    Also, ich hab keine Ahnung. Er sieht Dinge jedenfalls anders als ich.




    Rollenspiel entwickeln neurotypische Kinder wesentlich früher als mit 5.

  • Er hat die Oma begrüßt mit: "Die Schraube an deinem Türschloss ist locker."

    Das wäre mir auch passiert :rolling_on_the_floor_laughing: Das lockere Schloss ist ja auch wichtig :)


    Er puzzelt nicht gut und konzentriert sich auf die Form, aber nicht auf das Bild.

    Das klingt nach dem Bäume-Wald-Ding.


    Seine Ortsangaben sind eher so: "Mama, wir waren da, wo der große Stein in dem Gully steckt. Da, wo immer so viele Leute sind."

    An was soll sich ein Kind denn sonst orientieren? Oder kann er Straßenschilder lesen?

    Ich finde das jetzt nicht so ungewöhnlich. Aber ich bin ja auch selbst nicht normal :rolling_on_the_floor_laughing:


    Rollenspiel entwickeln neurotypische Kinder wesentlich früher als mit 5.

    Im Vergleich zu mir ist das halt immer noch früh :) Ich hab keine Ahnung wann Kinder damit anfangen. Ich vermute in der Kita so ab 3?

    Sind das richtige Rollenspiele oder kommandiert er andere herum so zu spielen wie er das will? :D

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

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