ASS + ADHS Schwerbehindertenausweis mit Merkzeichen h beantragen

  • wenn ich mir den Aufwand mache, zu beweisen das ich grundlegende Probleme hab?

    Was genau meinst du denn damit? Einen GdB (Grad der Behinderung)? Könnte schon sein, kommt vermutlich auch darauf an, was du überhaupt vom Arbeitsamt erwartest und was das Amt von dir erwartet.

  • Was genau meinst du denn damit?

    Naja... jemanden zu finden, der sich die Zeit nimmt, sich mal meine Historie an zu hören ist schon schwierig. Eine Diagnose noch schwieriger.

    Ähnlich sehe ich das beim Arbeitsamt.

    Im Moment ist mr wieder einmal alles zu viel und unnütz.

    Was die Ewartung betrifft sehe ich da nur einen Abgrund.

    Ich bin selten nachtragend, ich kann mir nur vieles merken ;)

  • Kayt

    Danke für deine Reaktion/Antwort. Meinst du, das ich evtl. "mehr" Hilfe vom Arbeitsamt bekomme, wenn ich mir den Aufwand mache, zu beweisen das ich grundlegende Probleme hab? Ich bin ja schon 54.

    Ohne GdB von mindestens 39, kannst du hilfreiche Unterstützung vergessen.

    Ist meine Erfahrung.

  • Naja... jemanden zu finden, der sich die Zeit nimmt, sich mal meine Historie an zu hören ist schon schwierig

    Wenn das etwas ist, von dem du denkst, dass es dir gesundheitlich weiterhelfen könnte, dann bestünde die Möglichkeit eine tiefenpsychologische Psychotherapie zu beantragen. Da würde sich der Therapeut dann wohl deine Historie anhören - sofern es denn eine Diagnose gibt, die er dir stellen kann oder die du mitbringst.



    Eine Diagnose noch schwieriger.

    Warst du nicht in Köln auf der Warteliste?


    Ähnlich sehe ich das beim Arbeitsamt.

    Hm. So ganz klar wird mir jetzt nicht, was du erwartest (außer den Abgründen, die ja wenig konkret sind). Es ist wohl möglich, dass man über das Arbeitsamt begutachtet werden kann, um die Arbeitsfähigkeit zu beurteilen, aber ich kenne mich damit nicht so richtig aus. Gab es denn so etwas schon mal oder hast du mal darüber mit deinem Sachbearbeiter gesprochen?

  • Erwächst euch ein Vorteil, wenn eine Behinderung dokumentiert ist?

    Erleichtert das euer Leben?

    Ja, ich bezahl im Schwimmbad, im Zoo und beim Anrufsammeltaxi weniger. Da spar ich übers Jahr gesehen schon etliche Euro. Und ich werd beim Sozialamt anders behandelt. Die sind Behinderten gegenüber viel netter und man braucht auch nicht lange warten, sondern kommt im Normalfall gleich dran. Naja, und Elbenfrau hat dadurch beim Jobcenter Vorteile. Stichwort: "leidensgerecht".

    Touch not the cat bot the glove

  • Ich habe (noch) keinen GdB, aber einen Antrag gestellt. Ich hoffe, dass ich einen GdB von 30 anerkannt bekomme, weil ich damit eine Gleichstellung bewirken kann, wenn ich arbeitslos werde. Das würde bedeuten, dass ich bei der Agentur für Arbeit in der Reha-Abteilung landen würde. Ich würde dann Unterstützung erhalten und vielleicht auch eine Umschulung. Ansonsten kann man als Akademiker leider keine wirkliche Hilfe durch das Arbeitsamt erwarten. Im Gegenteil wird sonst von einem qua Akademiker-Sein erwartet, dass man keine Probleme hat, sich eine neue Arbeit zu suchen, was auf mich aber eben nicht zutrifft.

    Du hast mit der Gleichstellung einen verbesserten Kündigungsschutz, du kannst einen Inklusionshelfer erhalten. Arbeitgeber können auch Lohnzuschüsse, Zuschüsse für die Arbeitsplatzeinrichtung erhalten. Dir kann dann nur nach Rücksprache mit dem Amt gekündigt werden.


    So weit ich weiss, ist für eine ASS min. ein GdB 30 fest gelegt. Bei ADHS zwischen 10 und 20.

  • So weit ich weiss, ist für eine ASS min. ein GdB 30 fest gelegt. Bei ADHS zwischen 10 und 20.

    Nope.


    Der GdB hängt von den nachgewiesenen Einschränkungen ab, nicht von der Diagnose.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe. Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Du hast mit der Gleichstellung einen verbesserten Kündigungsschutz, du kannst einen Inklusionshelfer erhalten. Arbeitgeber können auch Lohnzuschüsse, Zuschüsse für die Arbeitsplatzeinrichtung erhalten. Dir kann dann nur nach Rücksprache mit dem Amt gekündigt werden.

    Ich bin freiberufliche Honorarkraft - also jedenfalls so lange ich weitere Kurse bekomme und die Arbeit noch aushalte (vermutlich ein paar Jahre, aber sicherlich nicht annähernd bis zur Rente). Die von dir genannten Punkten treffen deshalb alle (noch) nicht auf mich zu.

    So weit ich weiss, ist für eine ASS min. ein GdB 30 fest gelegt.

    Mir sind keine Mindestfestlegungen bekannt. Für "leichte soziale Anpassungsschwierigkeiten" (davon schrieb meine Diagnostikerin im Bericht) gibt es einen GdB von 30-40. Nach Versorgungsmedizinischer Verordnung ist theoretisch aber auch ASS ohne Anpassungsschwierigkeiten möglich, was dann 0-20 bedeuten würde. Ich habe meinem Psychiater, nach Rücksprache, eine Liste mit meinen Einschränkungen im Alltag gemailt, damit er eine bessere Orientierung für seine Stellungnahme bei der Behörde hat.

  • Der GdB hängt von den nachgewiesenen Einschränkungen ab, nicht von der Diagnose.

    Wenn ich mich nicht irre, steht das so in einem Infoblatt bei Autismus e.V. Ich bin mir allerdings nicht 100%ig sicher.


    ASS ohne Anpassungsschwierigkeiten möglich

    Mir stellt sich die Frage, wie das sein kann bzw. funktionieren soll. Die Kernsymptomatik ist dann nicht erfüllt und die Diagnose nicht gestellt.

  • Mir stellt sich die Frage, wie das sein kann bzw. funktionieren soll. Die Kernsymptomatik ist dann nicht erfüllt und die Diagnose nicht gestellt.

    Hypothetisch: Wenn in allen Lebensbereichen, die "perfekte Nische" besiedelt wird. Die Anpassungsschwierigkeiten würden dann aber auch nur nicht bestehen, solange genau diese Parameter aufrecht erhalten würden bzw. die Personen diese Nischen nie verlässt.


    Hier ist eine Tabelle zum Thema GdB und ASS


    https://www.neuraxwiki.de/arti…-behinderung-bei-autismus


    Ich muss mich auch leicht revidieren: Ohne soziale Anpassungsschwierigkeiten: 10-20 (nicht 0-20 wie ich vorher schrieb).

  • Nur bei wenigen Erkrankungen/Behinderung gibt es alleine einen GdB/GdS auf die Erkankung/Behinderung.

    (bsp. der Hydrocephalus da gibt es auf die Diagnose Shuntversorgter HC Gdb von 50)

    Es kommt eigentlich immer auf die Funktionseinschränkung an.


    https://www.bmas.de/SharedDocs…_blob=publicationFile&v=1


    GdS-Tabelle

    B 3.5.2

    3.5 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

    Die Kriterien der Definitionen der ICD 10-GM Version 2011 müssen erfüllt sein.

    Komorbide psychische Störungen sind gesondert zu berücksichtigen. Eine Behin-

    derung liegt erst ab Beginn der Teilhabebeeinträchtigung vor. Eine pauschale

    Festsetzung des GdS nach einem bestimmten Lebensalter ist nicht möglich.

    3.5.1 Tief greifende Entwicklungsstörungen (insbesondere frühkindlicher

    Autismus, atypischer Autismus, Asperger-Syndrom)

    Bei tiefgreifenden Entwicklungsstörungen

    ohne soziale Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS . . . . . . . . . . . . . 10–20

    mit leichten sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS . . . . . 30–40

    mit mittleren sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS . . . . 50–70

    mit schweren sozialen Anpassungsschwierigkeiten beträgt der GdS . . . 80–100

    Soziale Anpassungsschwierigkeiten liegen insbesondere vor, wenn die Integra-

    tionsfähigkeit in Lebensbereiche (wie zum Beispiel Regel-Kindergarten, Regel-

    Schule, allgemeiner Arbeitsmarkt, öffentliches Leben, häusliches Leben) nicht

    ohne besondere Förderung oder Unterstützung (zum Beispiel durch Eingliede-

    rungshilfe) gegeben ist oder wenn die Betroffenen einer über das dem jeweiligen

    Alter entsprechende Maß hinausgehenden Beaufsichtigung bedürfen. Mittlere

    soziale Anpassungsschwierigkeiten liegen insbesondere vor, wenn die Integration

    in Lebensbereiche nicht ohne umfassende Unterstützung (zum Beispiel einen Inte-

    grationshelfer als Eingliederungshilfe) möglich ist. Schwere soziale Anpassungs-

    schwierigkeiten liegen insbesondere vor, wenn die Integration in Lebensbereiche

    auch mit umfassender Unterstützung nicht möglich ist.

  • Das war vor 2011 so. Da gab es grundsätzlich beim Asperger-Syndrom GdB 50.


    Ich persönlich finde die neue Regelung fairer. Es gibt sehr viele mit Diagnose ohne nennenswerte Probleme. Es gibt aber auch einige mit vielen Problemen für die ein GdB von 50 viel zu niedrig wäre.

    Nach den tatsächlichen Einschränkungen zu beurteilen ist da besser.

    Ich habe Angst, das wenn in Zukunft es noch mehr nach den Problemen, es noch weniger nach der Diagnose geht und meine Probleme von Ämtern und oder in Foren nicht ernst genommen werden, das ich dann belächelt werde und mir niemand hilft.

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